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„Easy Publikum“ bei Ross und Paddy

Nordviertel hat sein eigenes „wirtschaftliches Zentrum“: Den Irish Pub

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Die Brüder Lynch haben irisches Flair nach Jülich gebracht. Foto: privat
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Wer feiert schon ein Weihnachtsfest am 1. August und im Winter Beach-Partys? Paddy und Ross Lynch im Irish Pub im Nordviertel. Sie sind der Überzeugung: Wenn man hier etwas werden will, muss man ein bisschen „crazy sein“. Und der Erfolg und das „Easy Publikum“ geben ihnen recht.

„Sein Stück Irland“ nennt Ross Lynch den Pub. Den Charakter machen nicht nur die Holzvertäfelung und die urig-rustikale Einrichtung aus, die Dekoration gibt der Kneipe den Feinschliff: So stehen Whiskey-Flaschen dekorativ aneinandergereiht, hängen Wimpel der einschlägigen Biermarken von der Decke und viele Fotos von und mit Gästen schaffen fast so etwas wie Wohnzimmeratmosphäre. Hier treffen sich Freunde und meist herrscht daher gemütliches Gedränge. Da sitzen Studenten neben Pensionären, lehnen sich Musiker mit Wissenschaftlern, Ratsherren mit Herren aus dem Rathaus an den Tresen – hier sind alle einfach Gäste und die babylonische Sprachverwirrung ist das „Tüpfelchen auf dem i“, das den Charme der Stammkneipe ausmacht.

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Das Konzept geht jetzt schon seit 22 Jahren auf. 1996 kam der Sozialarbeiter Ross als 22-Jähriger aus Irland nach Deutschland zum Praktikum – mit wenig Geld und viel Elan. Nachdem er seinen Arbeitsvertrag erfüllt hatte, fügte es der Zufall, dass er mit „Paddy Murphy’s“, einer Kette von Irish Pubs, in Kontakt kam und so landete er über ein paar Umwege in Jülich. In seiner Heimat hatte Ross Lynch bereits in einem Vier-Sterne-Hotel gearbeitet und mit dem nötigen Unternehmergeist versehen startete er im Nordviertel durch. Nicht lange und „Paddy Murphy’s“ trennte sich vom Jülicher Pub – nicht so Ross Lynch, der nicht nur die Zuneigung zu Jülich gefasst hatte, sondern auch zu Sabine. Obwohl er ursprünglich nur ein Jahr bleiben wollte, hat er beiden bisher die Treue gehalten. Anfangs kam Ross’ Schwester als Unterstützung aus Irland – „man braucht jemandem, dem man ganz vertraut“ – und seit 18 Jahren ist sein Bruder Paddy an seiner Seite.

Den Brüdern ist das Nordviertel inzwischen zur Heimat geworden. Einen Kooperationspartner haben sie im Kulturbahnhof gefunden, mit dem sie ihre Veranstaltungen abstimmen, um einander nicht unnötig Konkurrenz zu machen. Außerdem wird gemeinsam im Umland geworben. Nicht nur das: Die KuBa-ansässige Karnevalsgesellschaft hat zum Silberjubiläum 2011 einen irischen Prinzen gekürt. Ein Riesenspaß, alaaf!

Neben dem „Wirtschaftsfaktor“ ist der Pub auch „Sportsbar“: Seit 1998 tritt Ross mit der Dartsmannschaft „Lynch’s Mob“ an, mit der er in der vergangenen Saison den ersten Platz der Grenzlandliga belegte. Außerdem trainieren regelmäßig Pfeilathleten aus Mönchengladbach in Jülich. Das ist nicht die einzige sportliche Aktivität: Der leidenschaftliche Fußballer Paddy hat einen Thekenmannschafts-Cup ins Leben gerufen, der immer im Dezember mit großer Resonanz ausgetragen wird. Apropos Fußball: Bei Länderspielen wird der Pub zuweilen zum Stadion und was zur WM im Sommer zu erwarten ist, wissen viele Anwohner noch aus dem Jahr 2006.

So bleiben die Lynchs ständig am Ball, denn der Unternehmer Ross weiß sicher: Sich zurückzulehen wäre fatal. So entwickeln er und Paddy ständig neue Ideen zu ihren Dauerbrennern wie regelmäßige Live-Musik, „Whiskey-Tasting“,„All-you-can-eat-Chicken-Wings“ Abende und dem Gamba-Special. Eine Rückkehr in seinen gelernten Beruf kann sich Ross nicht vorstellen. Die Frage kommentiert der Ire lachend so: „Ich mache jetzt seit 13 Jahren Sozialarbeit im Nordviertel…“


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