Vor dem Jülicher Kulturbahnhof sind die alte Treppe und die kleine Rampe zum barrierefreien „Haupteingang“ des soziokulturellen Zentrums nun Geschichte. Hier entsteht eine Art Plateau mit großen Pflastersteinen. Damit bekommt im Jahr 22 des KuBa das – inzwischen zum Veranstaltungsort Nummer 1 in Jülich etablierte – Haus einen repräsentativen Eingang und eine attraktive Aufenthaltsmöglichkeit in den Pausen während vielen Veranstaltungen. Eigens angeschaffte wetterfeste „Sitzblöcke“ laden dann zum Bleiben ein.
Fünf Jahre lang hat Cornel Cremer in seinen Jahresberichten die Stadt Jülich als Eigner des „Bahnhofs“ auf die baulichen Mängel des Hauses hingewiesen. Die alte Treppe war baufällig und stellte eine Unfallgefahr für die Besucher dar. Allerdings betont der Geschäftsführer: „Wir arbeiten ausgesprochen gut mit der Stadt zusammen.“
Und es gibt noch einen Grund zu Freude: Die Halle erhält Tageslicht. „Das ist eine Riesenbereicherung“, ist Cremer begeistert durch die neuen Möglichkeiten, die sich für Feste und Feiern ergeben. Die Fenster werden ausgetauscht und künftig wird die Verdunklung fürs Kino oder andere Veranstaltungen durch flexible, blickdichte „Matten“ möglich.
Viele der Fenster waren noch Originalfenster aus den 1950er Jahren, als der Bahnhof noch nicht für die Kultur aufs Gleis gesetzt worden war. Hierdurch ging damals der Publikumsverkehr, denn die Fenster waren ursprünglich Pendeltüren. Es gibt sogar noch ein Foto vom Geschäftsführer, die ihn als Kindergartenkind mit seiner Gruppe in der Bahnhofshalle zeigt, wie er schmunzelnd erzählt.
Für die Sanierung gibt es mehrere Gründe, vor allem aber waren die Fenster energetisch nicht mehr tragbar. Der Trägerverein KiB finanziert fast vollständig die Energiekosten des Gebäudes und durch die gestiegenen Preise in den letzten Jahren entstand ein erheblicher Mehraufwand. Natürlich, so versichert Cremer, bleibt das ursprüngliche Erscheinungsbild davon unberührt. Allerdings wird die Energiesparmaßnahme des KiB auch die Leuchtreklame treffen. Hier werden künftig LEDs die Veranstaltungen ins rechte Licht setzen.
Kosten der gesamten Maßnahme: Rund 112.000 Euro.
Einen Wunsch für die Zukunft hat der Verein KiB allerdings ebenfalls zur Jahreshauptversammlung formuliert: Er wünscht sich Mitgliederzuwachs. Mit knapp 214 Mitgliedern ist er angesichts der Größe der Verantwortung und Aufgabe sowie der Beliebtheit des Kulturbahnhofs vergleichsweise überschaubar aufgestellt. In der Mitgliedermobilisierung für den Trägerverein des Kulturbahnhofs soll in der nächsten Amtszeit ein Schwerpunkt gesetzt werden. Die Verantwortung übernehmen nach dem aktuellen Mitgliedervotum erneut Vanessa Witkowski, Klaus Schweizer, Markus Uhlenbruck, Frank Müller, Jan-Felix Klein und Christoph Hunschede. Neu in den Vorstand gewählt wurde Thomas Hilger. Claudia Hessing und Martin Heinen sind nach langjähriger Vereinsarbeit aus privaten Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden.
Als Revisoren wurden Hartmut Capellmann, Frank Feldbusch und Dieter Esser wiedergewählt.