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Caritas feierte „jeckes Jubiläum“

111 Jahre sind schon ein besonderes Jubiläum, das man vermutlich nur hier im Rheinland feiern würde. Und genau darum passt es hierhin, zum Verband und in die Region Düren-Jülich. Rund 1100 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für die Caritas im Kreis Düren in der Pflege und vielen weiteren sozialen Bereichen. Hinzu kommen rund 350 Ehrenamtliche und fast 800 Mitglieder, die sich engagieren.

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Zum 11. im 11. hatte sich die Caritas zum 111. Jubiläum Kabarettist Manfred Savelsberg eingeladen . Foto: Erik Lehwald / Caritasverband
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„Eine einzige gute Tat, das Teilen des Mantels mit dem frierenden Bettler, mit einer enormen Auswirkung – sie wirkt bis heute und ist Ansporn und Auftrag zur Nächstenliebe, der Caritas“, nahm Regionalvikar Monsignore Norbert Glasmacher im Festgottesdienst zum 111-jährigen Jubiläum Bezug auf Sankt Martin, dessen Namenstag der Elfte im Elften ebenfalls ist. Auch ließ er die Entwicklung der Gründung der Caritas in Deutschland nicht außer Acht. Die Caritas kam zur rechten Zeit infolge gravierender sozialer gesellschaftlicher Veränderungen und reagierte auf die Not der Menschen. 1897 gründete Lorenz Werthmann in Köln den Deutschen Caritasverband. Nur wenige Jahre später trafen sich engagierte Christen in Düren und gründeten den hiesigen regionalen Verband im Jahr 1911. „In all den Begegnungen in über 25.000 Einrichtungen in Deutschland gibt die Caritas heute dem christlichen Glauben ein Gesicht, eine Stimme“, so Glasmacher weiter „es sind Begegnungen der Barmherzigkeit.“

Vor dem Festakt wurde eine Festmesse gefeiert. Foto: Erik Lehwald / Caritasverband

„Die Liebe Christi drängt uns“, so führte Vorstandssprecher Dirk Hucko als erster Festredner ein, „stand 1911 als Motto über der Gründung des Caritasverbandes hier in Düren bei dessen Einführungsabend am 26. Mai 1911, zu dem eigens Lorenz Werthmann, der erste Präsident des Deutschen Caritasverbandes angereist war. Dieses Motto hat an Aktualität nichts verloren. Damals wurde er unter dem Namen ,Katholischer Caritasverband für Düren und Umgegend’ am 2. Februar 1911 gegründet.

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1911 formulierte der erste Vorsitzende unseres Verbandes die Ziele der Caritas wie folgt: ,Im Caritasverband einigen sich alle, denen die Not des Nächsten nicht gleichgültig ist. In dem Verband wird das Bewusstsein der Pflicht, dem Nächsten zu helfen, wachgehalten, ihm nicht nur zu helfen durch Almosen, sondern insbesondere auch ein warmes Herz, ein liebevolles Verstehen, ein Eingehen zu haben auf alle jene Sorgen, die immer wiederkehren und immer wieder nach Abhülfe rufen.’ Durchaus moderne Gedanken, die auch heute noch nach 111 Jahren von Bedeutung sind. 1929 wurde dann auch der Caritasverband für den Kreis Jülich gegründet und 1977 haben die Verbände Düren und Jülich sich zum heutigen Caritasverband für die Region Düren-Jülich e.V. zusammengeschlossen und führen auch weiterhin die beiden Namen Düren und Jülich.“

Der Caritasverband Düren ist damit unter den ältesten zehn Caritasverbänden in Deutschland und der erste auf dem Gebiet des heutigen Bistums Aachen. Zum Caritasverband gehörten als Mitglieder schon seit Beginn an viele katholische Vereine, Initiativen und Organisationen, die alle zusammen den Auftrag der Diakonie erfüllen und sich gegenseitig ergänzen. Das ist auch heute noch so.

Ein Grußwort für die Landespolitik sprach NRW-Landtagsmitglied Dr. Ralf Nolten, der gemeinsam mit seiner Abgeordnetenkollegin Dr. Patricia Peill am Festakt teilnahm. Er sprach über die Bedeutung von Nächstenliebe und Barmherzigkeit und richtete an den Verband den Wunsch: „Haben Sie die Zuversicht, den Bedürfnissen unserer Zeit nachzugehen!“ Am Elften im Elften zu feiern sei auch ein starkes Zeichen vor Ort und eine Botschaft an die Rheinländer: „Wir sind uns herzlich verbunden!“

Foto: Erik Lehwald / Caritasverband

Aus Aachen war Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens angereist und sprach über die Kirchlichkeit der Caritas. Er richtete seine Ansprache häufig direkt an die Mitarbeitenden des Caritasverbandes: „Sie sind Ermöglicher und Ermöglicherinnen jeden Tag. Vielfalt, Teilhabe, Solidarität – Sie kümmern sich um Gottes Schöpfung. Sie sind ein gutes Stück Zukunft unserer Kirche!“ Für die Bedeutung der täglichen Arbeit der Caritas zitierte er Papst Franziskus mit den Worten „Verkündet das Evangelium; zur Not auch mit Worten.“ Das hätten die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders während der Pandemie getan und schloss seine Ausführungen: „Sie und Euch schickt der Himmel.“

Für die lokale Politik und Verwaltung im Kreis Düren richtete Landrat Wolfgang Spelthahn als nächstes seine Worte an die Caritas. Er hob die soziale Bedeutung der Caritas vor Ort hervor. „Bereits 1911 wollten mutige Menschen ein Zeichen setzen, sie sahen die große Not, die damals in Düren herrschte und wollten helfen.“ In diesem Engagement könne man „den Wert des christlichen Glaubens hautnah erleben.“ Spelthahn erinnerte auch an den Mut der Caritas in der Vergangenheit und hob dabei die Gründung der damals neuen Drogenberatungsstelle vor 40 Jahren besonders hervor. Diesen Mut wünschte er der Caritas auch weiterhin.

Axel Fuchs, Bürgermeister von Jülich, bei der Ansprache zum Festakt. Foto: Erik Lehwald / Caritasverband

Dem schloss sich Axel Fuchs, Bürgermeister von Jülich, an, der symbolisch für den Jülicher Teil des Verbandes und als Bürgermeister einer der 15 Kommunen im Kreis Düren sprach. Er betonte den Zusammenhalt und die gemeinsamen Aufgaben von Politik, Verwaltung und Wohlfahrtspflege für unsere Region. „Wir gehören zusammen. Es gibt viele gesellschaftliche Veränderungen, die zu meistern sind und der Glaube vermittelt uns wichtige gemeinsame Werte. Sie sind der Kitt für unser gesellschaftliches Zusammenleben.“

Bevor sich die Gäste bei einem Stehempfang im Foyer der Marienkirche austauschen konnten, betrachtete noch Kabarettist Manfred Savelsberg aus Sicht von „Manni dem Huusmeäster“ auf humorige Weise die Arbeit und Organisation der Caritas.


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