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Berührende Kunst

Unter dem Titel "Touchpoints zeigt die Kulturwerkstatt in der Düsseldorfer Straße ab April eine neue Ausstellung.

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Bad mit Seerose. Foto: Sopio Kiknavelidze
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Kunst, die berührt, so der Untertitel der Ausstellung, präsentieren Sopio Kiknavelidze und Gerold Malß in der nächsten Ausstellung des Kunstvereins. Immer zu den Öffnungszeiten der Kulturwerkstatt in der Düsseldorfer Straße kann auch die Ausstellung besucht werden.

Sopio Kiknavelidze ist eine georgische Künstlerin, die an der State Academy of Art in Tbilisi (Tiflis) von 2006 bis 2010 Kunst studiert und ihren Abschluss als Bachelor gemacht hat. Sie ist eine erfahrene Illustratorin mit einem Backround als Malerin. Sopio illustriert Kinderbücher und Websites, ist in den sozialen Medien zuhause und betätigt sich gelegentlich als Wandmalerin. Sie beherrscht das Malen mit Öl, Tempera und Aquarell sowie das Zeichnen mit Tinte, Kohle und Bleistift. Außerdem gibt sie Kindern mit Entwicklungsstörungen Kunst- und Handwerksunterricht.

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Sopio wohnt seit 2022 in Jülich und arbeitet hier als freiberufliche Grafikdesignerin und Illustratorin. Sie ist seit Mitte 2023 Mitglied im Kunstverein Jülich und hat seit vergangenem Jahr einen Atelierplatz in der Kultur-Werkstatt des Kunstvereins. Dort gibt sie auch kreative Malkurse.

Die Künstlerin malt hauptsächlich mit Eitempera, einer sehr alten Technik, die ziemlich populär und weit verbreitet im Mittelalter und in der frühen Renaissance-Periode wurde. Der Hauptgrund war die Langlebigkeit von Tempera-Gemälden. Die auf einer Kreidegrundierung aufgetragene Farbmischung aus Eigelb und Pigmenten schleift Sopio nach der Trocknung ihrer Gemälde vorsichtig wieder ab, was den Bildern eine leicht verschleierte Optik verleiht. Tempera-Gemälde bestechen durch ihre lebendigen Farben, wovon sich die Besucher der Ausstellung selbst überzeugen können.

Die Bilder von Sopio sind oft von der Natur beeinflusst. Vögel und Pferde sind ebenso vertreten wie Wasser und Seerosen. Dass einige ihrer Gemälde einen tieferen Sinn haben, ist gewollt und soll dem Betrachter Spielraum für eigene Interpretationen liefern.

Gerold Malß hat sich erst spät dem künstlerischen Schaffen zugewandt. Einer mehrjährigen Phase im Bereich Raumplanung und Objektdesign Ende der 80er Anfang der 90er Jahre folgten 20 Jahre reiner Verwaltungsarbeit. Der Wunsch, kreativ zu sein, war jedoch auch während dieser Zeit allgegenwärtig und es entstanden einige interessante Werke wie die ELEKTRA, eine zwei Meter hohe Skulptur aus ausrangierten Platinen und Computerteilen, die auch jetzt in der Ausstellung zu bewundern ist.

Vollständig der Kunst wandte er sich erst 2020 nach seinem Umzug nach Jülich zu. Ausschlaggebend war der Kontakt zum Kunstverein Jülich, in dem er kurz darauf Mitglied und ein Jahr später in den Vorstand gewählt wurde. Der Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern beflügelte auch seinen Schaffensgeist, so dass er sich selbst wieder vermehrt der Gestaltung eigener Kunstwerke widmete. Eine handwerkliche Grundausbildung brachte das nötige Rüstzeug mit, um sich als Autodidakt im Gestalten von Kunstobjekten zu beweisen. Lehrgänge in der Kunstakademie Heimbach in den Bereichen Collagetechnik, Polimentvergoldung und Kalligrafie haben dazu beigetragen, seine Fähigkeiten zu vervollständigen.

Die Arbeiten des Künstlers umfassen neben analogen und digitalen Collagen, die oft dreidimensionale Strukturen haben, auch Skulpturen und Objekte. Materialien, die dabei zum Einsatz kommen, stammen meist aus ausrangierten Bauteilen, Wegwerfartikeln und Computerplatinen.

Oft haben seine Werke einen politischen Hintergrund. Bevorzugte Themen betreffen den Zustand unserer Erde, angefangen beim Klimaschutz, dem Artensterben und der Verschwendung von Ressourcen. Aber auch Themen wie Integration, Diskriminierung und Gendergleichheit spiegeln sich in seinen Arbeiten wieder. In der aktuellen Ausstellung zeigt Malß eine kleine Auswahl seiner Collagen sowie die Skulptur ELEKTRA mit einem Video über Ressourcenverschwendung.

Die Öffnungszeiten der Kultur-Werkstatt in der Düsseldorfer Straße 10 in Jülich sind Donnerstag von 15-18 Uhr und Samstag von 11-14 Uhr.

Am 9. und 10. April findet in der Kultur-Werkstatt ein gemeinsamer Kurs von Sopio und Gerold statt, in dem es um Collagen, Strukturpasten und Malen mit Eitempera geht. Anfragen zur Kursbeschreibung bitte an [email protected] oder telefonisch unter 0171 / 3508457.

AUSTELLUNG SA 05|04 bis DO 08|05
Kulturwerkstatt Düsseldorfer Straße 10 | Öffnungszeiten Do 15 – 18 Uhr und Sa 11 – 14 Uhr | Eintritt frei


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