Im ersten Ausschuss für Planung, Umwelt und Bauen nach der Kommunalwahl am 24. September wird Leo Heuter als Leiter des Hochbauamtes der Stadt Jülich Vergabe der Ingenieursarbeiten für das Parkhaus an der Zitadelle als Vorlage einbringen. „Irgendwann im nächsten Jahr wird mit dem Bau begonnen“, formuliert Martin Schulz als technischer Beigeordneter.
Die Erfahrung hat den technischen Beigeordneten vorsichtig werden lassen. Bereits im März 2019 war der Gutachter Olaf Tebbe im Rat zu Gast und schilderte die bauliche Notlage im Parkhaus. Ernüchternd musste die Stadt feststellen, dass Ingenieurbüros, die für die Planung notwendig sind, Mangelware sind. Außerdem war angesichts der Summe ein europaweite Ausschreibung notwendig. Für dieses Verfahren hat sich die Stadt letztlich Unterstützung gesucht. „Dann sind die Angebote eingeholte worden, die derzeit ausgewertet werden“, schildert Schulz den aktuellen Sachstand. Die Ausschreibung für das ausführenden Bauunternehmen und die weiteren Gewerke von Elektrik bis Belüftung erfolgt erst in einem zweiten Verfahrensabschnitt 2021.
Die Entscheidung ist gefallen, das Parkhaus vollständig und zwar in einem Zug zu sanieren. Das Parkhaus wird für die Zeit der Bauarbeiten komplett geschlossen. Über 400 Parkplätze entfallen. In der Gegenrechnung steht eine Einsparung von rund 900.000 Euro. Eine erhebliche Summe angesichts der veranschlagten rund sieben Millionen Euro Sanierungskosten.
Über die Ausweichfläche ist ebenfalls mehrfach gesprochen worden: Sie soll an der Kurfürstenstraße entstehen auf dem Gelände des ehemaligen Parkhauses der Polizei und dem Studienseminar. Eigner ist das Bauliegenschaftsamt BLB. Bereits im vergangenen Jahr war zu hören, dass der Kontakt aufgenommen worden war. Der Abschluss steht noch aus. Nur soviel will Martin Schulz dazu sagen: „Die Gespräche mit dem BLB waren bislang sehr konstruktiv.“
Klar ist aber, dass im kommenden Jahr die Jülicher Innenstadt wieder zur Baustelle wird. „Bauen macht Dreck und Krach, aber Bauen ist Leben“, betont der studierte Architekt Schulz. „Eine Stadt, in der nicht gebaut wird, ist tot.“ Der Umkehrschluss lautet dann wohl: Jülich ist eine ziemlich lebendige Stadt.