„Nur was 100% in Ordnung ist, also keinen Fehler hat, bekommt einen ersten Platz“, erläutert Jülichs letzter Bäckermeister, Patrick Weitz. Im Falle der Printen bedeuten diese 100 Prozent beispielsweise, dass das duftende Gebäck eine gleichmäßige Bräune aufweisen muss.
Zuckersirup, Zucker, Weizen- und Roggenmehl sowie die typischen Printengewürze Nelken, Sternanis und Anis geben dem preisgekrönten Backerzeugnis Marke Mainz-Weitz den nun ausgezeichneten Pfiff. Was nun allerdings genau in die Printe kommt, verrät Patrick Weitz dann doch lieber nicht. Schließlich ist das Rezept ein gut gehütetes Familiengeheimnis. „Das stammt von meinem Uropa“, schmunzelt Weitz und mutmaßt, dass dieser die Zutatenliste wohl selbst aus Aachen mitgebracht habe. Im Laufe der Jahre hat sich das Rezept immer wieder ein klein wenig verändert, denn: „Man versucht ja immer, die Rezepte noch ein bisschen zu verbessern oder die Printen noch ein bisschen weicher zu bekommen“, erklärt er.
Unmittelbar nach dem Backen ist eine frische Printe nämlich ganz schön hart, erläutert der Fachmann. Erst nach längerer Lagerung in einem speziellen Raum mit höherer Luftfeuchtigkeit werden die Kräuterprinten bissig weich, so wie es die meisten Kunden bevorzugen. Werden die gekauften Printen beim Kunden daheim dann wieder zu hart, hat der Bäckermeister einen Tipp parat: „Einfach in einer Dose oder Schüssel zusammen mit einem Apfel aufbewahren und die Printen werden wieder weich.“
Welche Printen er selbst am liebsten mag? Darüber muss Patrik Weitz nicht lange nachdenken: „Schokoprinten!“ Die Antwort kommt prompt. Diese werden übrigens auch nicht wieder hart. Nachdem einmal die leckere schokoladige Hülle drumherum fest geworden ist, ist die Feuchtigkeit quassi eingeschlossen und das Gebäck bleibt angenehm weich.
Rund 700 Kilogramm Teig verarbeitet die Jülicher Bäckerei pro Saison. Diese dauert fast das ganze Jahr über, nur im Hochsommer kommen hier keine Printen aufs Backblech. „Bei 30° möchte ja doch keiner Printen essen“, meint der Profi. Aber schon im August setzt der Bäckermeister den Printenteig an und lagert ihn in großen Behältern bis dann im September die ersten Printen der neuen Saison gebacken werden. Und auch erst dann kommen Natron und Pottasche als Triebmittel hinzu.
Geschnitten werden die leckeren Teigstücke übrigens nicht mehr von Hand, erst kürzlich hat die Bäckerei in eine sogenannte Gebäckformmaschine investiert. Eine lohnende Ausgabe meint Patrick Weitz, denn seither habe sich die Qualität seiner Printen nochmals verbessert. „Man braucht nicht mehr so viel Mehl zum Formen, so dass der Teig einfach noch besser schmeckt“, findet Bäckermeister Weitz. Eine Einschätzung, die der unabhängige Sachverständige, der im Auftrag der Düren-Euskirchener Innung das vorgestellte Gebäck überprüft, offenbar teilte und Platz eins nach Jülich vergab.