In ihrer Laudatio würdigte Freya Lüdeke von der Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks das Wirken der Ehrenamtler: „Auch wenn die große politische Bühne, die Deutsche, die Europäische, oft absurd weit weg ist vom täglichen Leben eines Individuums, eines geflüchteten Menschen hier in Jülich, so ist Euer Handeln in Jülich sehr wohl Politik. (…) Ihr macht deutlich, dass man die Welt nicht so lassen muss, wie sie ist, sondern wir alle uns aktiv einmischen und in unserem Rahmen gestalten können.“
Seit nunmehr 30 Jahren engagiert sich der Arbeitskreis Asyl e.V. für Flüchtlinge in Jülich und Umgebung. Ein fester Kreis aus etwa zehn ehrenamtlich Engagierten plant bei den monatlichen Treffen die Hilfe für Menschen, die aus unterschiedlichen, meist lebens-bedrohlichen Umständen in ihren Herkunftsländern zu uns geflohen sind und Unterstützung bei der Integration benötigen.
So bietet der AK Asyl im Einzelfall Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen, hilft aber auch mit Sachspenden aus, wenn es am Nötigsten fehlt, wie Kleidung und Haushaltsgegenständen oder mit finanziellen Hilfen in besonderen Notlagen. Regelmäßig veranstaltet er in den Schulferien Ausflüge für Kinder und Familien. Ein niedrigschwelliger Sprachkurs vermittelt erste Deutschkenntnisse für den Alltag.
Als Parteivorsitzende warf Katja Böcking einen kritischen Blick auf die aktuelle politische Situation, in der ein Satz fiele wie: „Migration ist die Mutter aller politischen Probleme“. Die Euphorie der Unterstützung von Flüchtlingen, wie sie 2015 in Deutschland geherrscht habe, sei verflogen. „Der Ton ist rau und aggressiv geworden. Und mehr denn je brauchen wir Menschen, die sich für die Flüchtlinge einsetzen“, betonte die Vorsitzende. Allerdings gäbe es für diese ehrenamtliche Arbeit selten eine Anerkennung. Für diese sorgt die SPD in Jülich mit der Verleihung der Jülicher Klippe, zu den Böcking gleich den passenden Bezug herstellt. Eine Notwährung war sie zu Herzogszeiten und daher sei die „Klippe“ ein symbolischer Preis „an Menschen, die erkannt hätten, was unsere Gemeinschaft nötig hat, die selbst ein bisschen als Notwährung fungierten, da sie einen Mangel ausglichen und Nöte linderten. „Gerade in der politisch aufgeheizten Flüchtlingsdebatte ist es nicht nur ehrenvoll, sondern auch mutig sich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren.“