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Dörfer besonders im Blick

"Der Heimatpreis ist uns wichtig", betonte Bürgermeister Axel Fuchs bei der Übergabe der Auszeichnungen. Diesmal war das Bewerberfeld mit fünf Vorschläge klein, die Preisträger sind aber dennoch herausragende Beispiele für die Vermittlung von Verbundenheit mit Jülich und auch als Botschafter für die Stadt.

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Heimatpreis 2022. Foto: Ariane Schenk
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So unterschiedlich kann Heimatverbundenheit sein: In diesem Jahr erhielten Bilal Salim als Einzelperson, der Daubenrather Heimatverein sowie Wolfgang Hommel und Harald Goder als „Herausgeber“ die Auszeichnungen „Heimatpreis“ inklusive Prämie und Pokal. Zum dritten Mal konnten bei der Stadt Jülich Vorschläge eingereicht werden, unter denen dann die Jury die zu Prämierenden auswählten. Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl war neben der Voraussetzung, dass die Preisträger in der Stadt verortet sind, dass es sich um vorbildliche „Preisträger“ handelt und sie identitätsstiftend sind.

Seit neun Jahren engagierte sich Bilal Salim im Jugendtreffs Roncallihaus, bei städtischen Sonderveranstaltungen in der Organisation von Veranstaltung, richtete Sportwettbewerbe wie Konzerte mit aus und auch bei der Anti-Mobbing-Aktion mit Carsten Stahl. Bilal Salim, der inzwischen an der „Katho“ in Aachen Soziale Arbeit studiert, und wurde von „seinen“ Jugendlichen und Sascha Römer vom Jugendtreff Roncallihaus vorgeschlagen, für die er inzwischen vom Ansprechpartner und Teamer ist. Als „Sprachrohr“ für die Jugendlichen und für seinen aktiven Einsatz für deren Belange würdigte die Jury Bilal Salim als ein besonderes Beispiel für die Förderung gesellschaftlichen Zusammenhalts und Intergration. Er erhielt den dritten Preis und damit ein Preisgeld von 1000 Euro. „Ich bin sprachlos“, sagte der Preisträger bescheidend lächelnd und dankte vor allem seiner Familie, „die mich zu dem gemacht haben, der ich heute bin“ und der Stadt Jülich, die ihm die Möglichkeit gegeben hätte, sich so vielfältig zu beteiligen.

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Zweitplatziert mit einem Preisgeld in Höhe von 1500 Euro wurde der Daubenrather Heimatverein. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, das Dorfleben attraktiv zu gestalten und den Zusammenhalt im Dorf zu stärken. Dies schafft der Verein durch verschiedene Veranstaltungen wie Dorffrühstück, Silvesterfeier, Reibekuchentest und andere Aktionen. Der Verein kümmert sich auch um die Pflege des Kriegerdenkmals mit der angrenzenden Grünanlage. Auch Aktionen für Neuzugezogene und Kinder im Ort zu Halloween und Nikolaus sind ebenso ausgezeichnet worden wie die Vorbereitung einer App, die die Kommunikation im Dorf stärken soll. Vertreter des Vorstandes, die den Preis in Empfang nahmen, betonten, dass sie nur Stellvertreter für alle engagierten Mitglieder seien und sich sehr über die Finanzspritze zugunsten des Vereins freuten. Der Pokal vom Heimatpreis der Stadt Jülich hat inzwischen seinen gut sichtbaren Platz in der Bürgerhalle des Ortes gefunden.

Den ersten Heimat-Preis und damit 2500 Euro erhielt in diesem Jahr ein Netzwerk-Projekt des Verlags Fischer „Jülichs Dörfer“. Ausgewählt wurde dieses Projekt als besonderes Beispiel für die Verbindung der Ortschaften mit der Innenstadt. Das Buchprojekt ist die Ergänzung der bereits 2019 von Guido von Büren und Wolfgang Hommel initiierten Publikation über die Geschichte der Festungs- und Forschungsstadt veröffentlicht. Die Besonderheit des neuen Buches ist, dass die Autorschaft über die Orte in die Hände von „Eingesessenen“ gelegt wurde. Das ist für fast alle Ortschaften gelungen. Aus ihrer Sicht schildern sie die Alleinstellungsmerkmale und Hingucker aus den 15 Ortsteilen Jülichs. Dieses Buch wird die allen gemeinsame und gleiche Geschichte der Dörfer beschreiben, von der Erstbesiedlung über Mittelalter und Neuzeit bis zur Gegenwart. Ein Verkaufsschlager, das räumte Wolfgang Hommel als erfahrener Herausgeber und Verleger ein, werde das Buch sicher nicht werden. Die Auflagen würde gering sein, was Folgen für den Einzelpreis hat. 30 Euro werden derzeit aufgerufen. Wenn alles wie geplant gelingt, soll das Buch zum Jahresende fertig sein. Das Preisgeld wird verwendet, um Herstellungskosten zu decken. Die Erarbeitung erfolgt ehrenamtlich.

Die Freude teilen konnten die Preisträger jeweils nur mit einer Begleitung, da coronabedingt die Übergabe immer noch „im kleinen Rahmen“ stattfand. Allerdings versprach Bürgermeister Axel Fuchs den Geehrten, dass sie bei der nächsten Heimatpreis-Verleihung, die wieder mit vielen Gästen begangen werde, ebenfalls als Ehrengäste geladen würden.

Fotos: Ariane Schenk

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Dorothée Schenk
HERZOGin mit Leib und Seele. Mein HERZ schlägt Muttkrat, Redakteurin gelernt bei der Westdeutschen Zeitung in Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Magistra Atrium der Kunstgeschichte mit Abschluss in Würzburg. Versehen mit sauerländer Dickkopf und rheinischem Frohsinn.

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