Wo einst die Erntehelfer des Erdbeerhofes an der Rurtalbahn-Haltestelle Broich untergebracht waren, könnten künftig Wohn-Container für 350 Geflüchtete stehen. Der derzeitige Grundstückseigentümer hat der Bezirksregierung Köln die Flächen seines Hofes von rund 22.000 Quadratmetern zur Errichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung angeboten. Wegen der Vornutzung ist die Infrastruktur bereits vorhanden, und planungsrechtlich gibt es auch keine Bedenken. Nach Gesprächen mit der Bezirksregierung Köln Ende Januar möchte diese eine Einrichtung für etwa 450 Personen; die Stadt Jülich strebt eine Reduzierung auf 350 Personen an.
Die Anlage soll nach ähnlichen Kriterien wie 2015 auf der Merscher Höhe betrieben werden. Das bedeutet, die Verwaltung erfolgt durch einen von der Bezirksregierung beauftragten Betreiber (ähnlich DRK 2015), die Anlage wird eingezäunt mit einer Zu- und Ausgangskontrolle durch eine 24 Stunden vor Ort tätigen Security. Die Bewohner werden durch externes Catering versorgt. Eine Betreuung für Kinder beispielsweise erfolgt vor Ort. Zusätzlich soll eine sogenannte „Umfeldmanagementstelle“ eingerichtet werden, über die eine Kommunikation auch mit den Anwohnern erfolgen soll.Vor Inbetriebnahme der Anlage wird die Bezirksregierung in Broich für die Bevölkerung noch zu einer Informationsveranstaltung einladen.
Die Anzahl der in der Einrichtung maximal unterzubringenden Personenzahl wird auf die Zuteilungsquote der Stadt Jülich angerechnet. Es ist davon auszugehen, dass ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Einrichtung für die nächsten Monate keine Zuteilung von Flüchtlingen mehr erfolgt. Der Stadt Jülich bleibt es daher auf absehbare Zeit erspart, Flüchtlinge in Turn- und Bürgerhallen unterbringen zu müssen.
Fertiggestellt sein soll die Container-Anlage bis Ende diesen Jahres.