„Ich glaube nicht, dass die Römer damals besonderes Holz genommen haben oder eine Art Versiegelung hatte“, erklärt Halbeisen die augenscheinliche Schlichtheit in Material und Umsetzung. Die Funktionalität war sein Maßstab, damit das Aussehen möglichst authentisch ist. Das Holz „Eiche“ bekommt erst mit der Zeit „Leben und Struktur“, sagt der Fachmann – und das ist ebenso gewollt. Die Konstruktion war jetzt keine Herausforderung, allerdings sagt der Schreiber schmunzelnd: „Das war schon eine ungewöhnlicher Auftrag.“
Ungewöhnlich war schon die Entstehungsgeschichte des Brunnens. In das Jahr 1996 geht im wahrsten Sinne der „Stein des Anstoßes“ zurück. Im Zuge von Arbeiten am Tagebau Inden wurden nahe Bourheim fünf Brunnen bei archäologischen Ausgrabungen in der Nähe von Bourheim entdeckt.
Nachdem Werner Pawlak 2007 Ortsvorsteher wurde, hat er sich dieses steinernen Dorfdokuments angenommen. Zuerst hatte er bei Bauunternehmer Dolfen die Bereitschaft eingeholt, dass er die Arbeiten übernehmen würde, dann mit dem ersten Beigeordneten der Stadt gesprochen und sich dort die Zustimmung eingeholt und schließlich war noch die Zustimmung der Denkmalbehörde notwendig. Nach der Feinabstimmung mit Ämtern und Ausführenden wurde letztlich 2008 der römische Brunnen unter der Mithilfe von Ortsvereinen und Sponsoren rekonstruiert und auf dem Dorfplatz aufgebaut.
„Dank des vielfältigen Engagements haben wir nun ein historisches Denkmal in unserem Ort, das an die Besiedlung der Region zur Römerzeit erinnert“, sagt Werner Pawlack. „An dieser Stelle gilt auch ein besonderer Dank an den Präses des Bourheimer Kirchenchores, Herr Pastor i.R. Dr. Peter Jöcken, der das Projekt Schöpfwerk hilfreich unterstützt hat.“