Begonnen hat alles, so Muckenheim, mit der Erkenntnis, dass der zunehmende Bestand an Neophyten, wie beispielsweise die Herkulesstauden, die Flora des Driesches invasiv bedrohe. Daher wurden Überlegungen angestellt, diese alte Kulturlandschaft vor ihrem Untergang zu bewahren, Die Lösung ist die Beweidung der gefährdeten Flächen durch das Rote Höhenvieh, das sich als besonders geeignet für die Bekämpfung der Neophyten erwiesen hat, da es diese Pflanzen nicht verschmäht . Das Rote Höhenvieh, welches zum Teil durch einen Bürgerscheck des Landes NRW angeschafft wurde, gehört zu bedrohten Haustierrassen und steht auf der roten Liste. Diese Rasse war in der Vergangenheit in ganz Deutschland, weit verbreitet, da die Kuh neben der Milch und Fleisch auch ihre Arbeitskraft als Zugtier liefert. Diese Rasse eignet sich hervorragend für den Einsatz in den Drieschauen, da sie sehr friedfertig, anspruchslos, robust und leicht im Körperbau ist. Bei der jungen Herde wurde bereits das erste Kalb geworfen und weiter werden in diesem Jahr noch folgen.
So startete in Barmen eine Machbarkeitsstudie, die gezeigt hat das eine Beweidung die Probleme lösen könnte und das die Gesetzeslage durch aus Möglichkeiten bietet Genehmigung zur Beweidung zu erteilen. Erstmal in einer Pilotphase. Das Projekt wird von der Europäischen Union und durch das Land NRW im Rahmen der LEADER Initiative an Inde und Rur gefördert, ebenso wie durch die Kreissparkasse Düren, und die Indeland GmbH. Durch eine nachhaltige Landwirtschaft in Form einer extensiven Beweidung soll die ökologische Vielfalt gesteigert werden. Die Startherde wird derzeit durch Mitglieder der LaNTD-AG aufgebaut und vorbereitet, so dass zum Startschuss für die Beweidung auch einer ausreichende Anzahl an Tieren zur Verfügung stehen. Auf der Testfläche werden bis zu 10 Tiere weiden. Ein schönes Beispiel wie die Landwirtschaft als Landschaftspfleger für den Erhalt unserer Kultur- und Naturlandschaften eine wichtige Aufgabe übernimmt und gleichzeitig nachhaltige Lebensmittel erzeugt. Denn LaNTD steht für Landwirtschaft Naturschutz und Tourismus auf dem Barmer Driesch.
Nachdem der Bundestagsabgeordnete über das Projekt informiert wurde, ging es per Fahrrad zu einer kleinen Tour über den Barmer Driesch, angefangen mit einem Besuch bei der Herde des „Roten Höhenviehs“ und weiterführend in die Basisfläche in den Rurauen. Kriescher zeigte sich überaus beeindruckt, von dem Engagement der LaNTD-AG und betonte den besonderen Wert für Umwelt und Mensch, der in dem Projekt stecke. Er sicherte seine Unterstützung bei der Realisierung des Projekts zu. Da die Neophyten mittlerweile überall entlang der Rur und anderen Flüssen zu einem massiven Problem geworden sind, ist der Modell-Charakter des Projekts in Barmen auch für andere Gemeinden durchaus gegeben.