Im Vordergrund stand rund um das Schloss Kellenberg in diesem Jahr das Leben der Menschen in der späten römischen Besiedlungsphase.
„Live History Darsteller“ wie zum Beispiel Landwirte, die mit ihren selbstgemachten Wurf- beziehungsweise Steinschleudern demonstrierten, dass diese nicht nur als Waffe im Gebrauch war, sondern auch dazu dienten Schafe zusammenzutreiben. Die Schäfer hatten in der damaligen Zeit keine Hunde, also wurde anhand der Wurfschleuder gezeigt, wie man die Tiere zusammentreibt. Lange Fäden an den Schleudern, die nach unten hin immer schmaler wurden, werden durch die Luft gepeitscht. Dabei entsteht ein sehr lauter Knall, der die Schafe dann zusammentrieb. Andererseits konnte man damit auch Raubtiere und Störenfriede vertreiben. Dies wurde hier mehrfach eindrücklich ausgeführt.
Ein Stand mit Webarten aus der Spätantike, mit verschiedenen Leinenarten und Körperbindungen zeigte wie gewebt und gestickt wurde. Körperbindung ist eine Art Bindung, die bei der Fertigung von Gewebe verwendet wird. Man konnte sehen, dass das Leben im 4. Jahrhundert uns in vieler Hinsicht fremd ist, aber auch einige Dinge bis in die heutige Zeit hineinreichen. Zum Beispiel gab es früher schon Gewebe, das dem heutigen Jeansstoff schon sehr ähnlich war. Nicht in Form einer Hose wie wir sie heute kennen, sondern als Kleid. In dieser Epoche trugen die römischen Herren überwiegend noch Kleider, die bis zu den Knien reichten und erst später trug man auch Hosen. Manche Hosen waren so lang, dass sie gleichzeitig als Strumpf dienten. Auf die Frage, ob man sich denn damit keine Blasen läuft, wurde glaubhaft versichert, dass die Sandale mit der „Strumpfhose“ perfekt ist. Das Fischgrätmuster, sicherlich vielen bekannt, wurde auch damals schon gewebt und man findet dies auch heute noch im Schrank.
In Barmen hat sich der Verein MiQua – Museum im Quartier – vorgestellt. Miqua ist ein Projekt des LVR Rheinland. Hier konnte man durch eine VR-Brille einen Rundgang durch das Praetorium, den Sitz des römischen Statthalters, machen und die kleinen und auch die großen Gäste waren begeistert. Das Museum wird wahrscheinlich im Jahr 2027 eröffnet und bietet einen unterirdischen archäologischen Rundgang. Mit Sicherheit einen Ausflug wert.
Michael Kuhn vom Ammianus Verlag, den er 2008 gründete, mit Sitz in Aachen stellte einige seiner historischen Romane vor. In seinen Büchern vereint er die Faszination der Geschichte mit einer spannenden Erzählung. Man konnte mit ihm persönlich sprechen und durch die Bücher blättern.
Fotos Olaf Kiel