Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist!“ gelte auch in Fachkreisen als eines der erfolgreichsten überhaupt, schreibt der Bundestagesabgeordnete Thomas Rachel (CDU) in einer Pressemitteilung. Alleine im Kreis Düren profitieren 17 Kitas von diesem Programm. Der von der Ampel-Bundesregierung überraschend angekündigte Förderstopp des Programms habe bundesweit Unverständnis ausgelöst und bewegt die 8.000 Sprach-Kitas vor Ort. SPD, B90/Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag das Gegenteil angekündigt und damit bei den Einrichtungen, den Familien und letztlich auch den Ländern und Kommunen berechtigte Erwartungen in die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte geweckt.
Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten bislang aus dem Bundesprogramm 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft für die „alltagsintegrierte sprachliche Bildung“ in der Kindertagesbetreuung beantragen. Bei einem Besuch der Dürener Sprach-Kita St. Joachim durch Rachel mit einem Migrationsanteil von 60 Prozent betonte deren Leiterin Jutta Schäfer, „dass ein solides Programm zur sprachlichen Unterstützung der Kinder unabdingbar ist. Ohne gute Deutschkenntnisse haben Kinder schon bei ihrer Einschulung Nachteile, die sie später nur schwer aufholen können.“
„Auch wenn das Förderprogramm Sprach-Kitas nach jetzigem Stand Ende des Jahres ausläuft, wird der Bund die Länder auch weiterhin beim Ausbau der Kindertagesbetreuung unter die Arme greifen“, sagt Sozialdemokrat und Bundestagsabgeordneter Dietmar Nietan. Mit dem geplanten Kita-Qualitätsgesetz wird der der Bund in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund vier Milliarden Euro für die Länder bereitstellen. Dabei können die Bundesländer selbst entscheiden, in welchen Bereichen sie besonderen Handlungsbedarf sehen und investieren wollen. „Aus diesem Grund wäre es sehr hilfreich, wenn die neue schwarz-grüne Landesregierung jetzt ein klares Signal senden würde, dass sie die Fördermittel des Bundes insbesondere für die Sprachförderung in den Kitas einsetzen wird“, fordert Nietan die neue Landesregierung auf.
Auch die Stadtbücherei entwickelt gemeinsam mit den „Kleinen Strolchen“ gerade ein erstes Projekt zur Sprachförderung. HERZOG-Chefredakteurin Dorothée Schenk hat außerdem mit Kita-Leitungen über die Folgen des Förderendes gesprochen.