Der TTC indeland steht vor der Tischtennis-Saison. „Corona hält den Sport in Atem“, sagt der Präsident des TTC, Mike Küven. Besonders im Profisport birgt das Virus ein Risiko: Durch den erliegenden Spielbetrieb und die stagnierende Wirtschaft besteht die Gefahr, dass Sponsoren den Sport nicht mehr unterstützen (können). Doch siegbringende Spieler kosten Geld. „Alle großen Sponsoren sind geblieben. Finanziell hatten wir keine größeren Einbußen“, gibt Küven allerdings bekannt.
Auch als man für das Training zu Corona-Zeiten ab Ende Mai für die Reinigung der Sporthalle und der Ausrüstung zwei Reinigungskräfte einstellte, hätten, so Küven, zwei mittelständische Unternehmen Unterstützung zugesichert.
Zu den großen Sponsoren gehören auch die Stadtwerke Jülich. „Wir sponsern den TTC für seine Basisarbeit im Jugendbereich. Dazu sind wir nur durch unsere Kunden in der Lage“, sagt Ulf Kamburg, der Geschäftsführer der Stadtwerke.
Der TTC indeland arbeitet mit sieben Schulen in Jülich zusammen. Tischtennis gilt nicht als Kontaktsport. Die Platte sorgt hierbei für den Abstand. „Wir sind mit drei Schulen bereits wieder im Gespräch und werden wahrscheinlich ab nächster Woche mit dem Training in den Schulen starten“, sagt der Präsident des Vereins. Darüber hinaus rekrutiere der TTC in der Regional- und in der Kreisliga rund zwei Drittel der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Auch hier ist der TTC somit ein lokal wirkender Gewinn.
Außerdem konnte der Sportverein eine weitere Schlacht innerhalb des Corona-Chaos gewinnen. Als zu Beginn der Pandemie die Spieltabellen eingefroren wurden, befand sich die Damenmannschaft in der Verbandsliga auf dem Relegationsplatz. Durch einen Härtefallantrag konnte der befürchtete Abstieg verhindert werden.
Ob die nächste Saison mit der ohne Zuschauer gespielt wird, sei noch nicht klar. Heimspiele der zweiten Liga, die höchste Liga, in die der TTC spielt, werden auf Sportdeutschland.tv online gestreamt. Dann werden auch die neuen Spieler auf der Leinwand zu sehen sein. Die „neue Nummer Eins“ des TTC ist Florian Cnudde. Bei den unter 21 Jahre alten Spielern war er Weltranglistenplatz fünf. Ewout Oostwouder aus den Niederlanden, Liang Qiu aus Deutschland sowie der niederländische Meister im Einzel Laurens Tomer komplementieren das neue Quartett.
„Auch wenn wir jetzt in der zweiten Liga sind, wollen wir anspruchsvollen Tischtennis zeigen“, sagt Küven. Man peile eine Platzierung im Mittelfeld an.
Wie es dem Tischtennnis-Verein im Detail während der Coronakrise erging, und warum der TTC indeland aus der ersten Bundesliga ausgeschieden ist, erfahren sie in diesem Artikel.