Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen unterstützt Unternehmen beim Re-Start nach dem Corona-Lockdown und hat dafür betroffene Betriebe aus den Bereichen Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, Freizeitwirtschaft und Dienstleistungen befragt. Ergebnis: Die Hälfte der Befragten gibt an, immer noch auf die volle Auszahlung der November- beziehungsweise Dezember-Hilfen zu warten. Auch hat bisher nur jeder fünfte Antragsteller eine Zahlung der Überbrückungshilfe III erhalten. „Die schleppende Auszahlung ist inakzeptabel. Die Betroffenen stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen die beantragten Corona-Hilfen umgehend erhalten“, fordert Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Darüber hinaus müsse weiteren notleidenden Betrieben der Zugang zu finanziellen Förderungen unbürokratisch ermöglicht werden.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben viele der von den verordneten Schließungen betroffenen Unternehmen und Selbstständigen erhebliche Umsatzeinbußen oder gar komplette Umsatzausfälle zu verkraften. Ihre finanziellen Reserven sind aufgebraucht, während Verbindlichkeiten weiterlaufen. Erschwerend kommt hinzu, dass in einigen Fällen geschlossene Betriebe keinerlei Förderung beantragen können, da sie durch das Raster des staatlichen Hilfsnetzes fallen. Wer zum Beispiel im vergangenen Sommer ein Nagelstudio gegründet hat, geht bei den Hilfen leer aus. Die IHK Aachen fordert deshalb eine breite Auslegung und schnelle Umsetzung des geplanten Härtefall-Fonds.
Auch Betriebe, die durch die Corona-Pandemie Umsatzausfälle knapp unterhalb der 30-Prozent-Schwelle erlitten haben, können keine Überbrückungshilfen beantragen. „Die Politik muss dringend nachbessern, denn ein unverschuldeter längerer Umsatzausfall ist auch in dieser Höhe existenzbedrohend“, warnt Bayer. „Deshalb fordert die IHK Aachen, dass die Überbrückungshilfe III auch unterhalb der 30-Prozent-Marke Förderungen für betroffene Unternehmen und Selbstständige bietet.“
Jeder dritte Teilnehmer der Blitzumfrage gibt an, über die Corona-Hilfen hinaus weitere Unterstützung für den Re-Start zu benötigen. „Die betroffenen Unternehmer brauchen eine Anschubfinanzierung, damit ihnen der Re-Start gelingt“, fordert Bayer. Außerdem habe die aktuelle Befragung gezeigt, dass die Unternehmer noch nicht alle Nachbesserungen der Corona-Hilfen kennen. So können sie im Rahmen der Überbrückungshilfe III bis zu 90 Prozent Förderung erhalten, wenn sie zum Beispiel in Hygienemaßnahmen, Luftreinigung oder Digitalisierung von Geschäftsprozessen investieren. Um die Fördermöglichkeiten besser publik zu machen, bietet die IHK Aachen ein breites Informationenangebot für ihre Mitglieder an: von Newslettern über Webinare bis hin zu persönlichen (digitalen) Gesprächen.
Nähere Informationen erhalten Interessierte unter www.aachen.ihk.de oder telefonisch unter 0241 – 44600.