Im Jahr 2022 ereigneten sich auf den nordrhein-westfälischen Straßen 63.157 Unfälle mit Personenschaden, teilt das Statistische Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) mit. Das seien 16,2 Prozent mehr als 2021 gewesen (54.339). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist damit auf dem höchsten Wert seit 2009 gestiegen (damals: 63.209 Unfälle). Wie IT.NRW weiterhin mitteilt, gab es in der Stadt Winterberg mit 8,0 Unfällen je 1000 Einwohner im Jahr 2022 die höchste Unfallhäufigkeit aller Gemeinden des Landes. Die niedrigste Unfallhäufigkeit wurde mit jeweils 2,2 Unfällen je 1000 Einwohner für Schlangen im Kreis Lippe, Laer im Kreis Steinfurt und Wickede (Ruhr) im Kreis Soest ermittelt.
Der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wurde jetzt aktualisiert und beinhaltet ab sofort auch die Unfalldaten aus dem Jahr 2022. Diese Anwendung soll viele Fragen rund um das Thema Straßenverkehrsunfälle beantworten: Auf welchen Straßen in Nordrhein-Westfalen oder in anderen Bundesländern ereigneten sich überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle? Wo gab es Unfälle mit Verkehrstoten? Wo sind Fahrradunfälle besonders häufig? Der Unfallatlas steht unter der Adresse https://unfallatlas.statistikportal.de zur Verfügung.
Der Unfallatlas bietet einen räumlich tief gegliederten Überblick über die Zahl der Unfälle mit Personenschaden nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen. Anwenderinnen und Anwender können selbst auswählen, ob alle Unfälle oder nur die mit Beteiligung bestimmter Verkehrsmittel angezeigt werden sollen. Zu jedem Unfall sind Zusatzinformationen verfügbar, zum Beispiel darüber, ob es sich um einen Unfall mit Verkehrstoten, Schwer- oder Leichtverletzten gehandelt hat. Die Unfalldaten stehen zum Download auch im shape-, beziehungsweise csv-Format zur Verfügung.
Die im Unfallatlas visualisierten Unfalldaten stammen aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle, die auf den Meldungen der Polizei basiert, erklärt IT.NRW. Falls die Geo-Koordinaten der Unfallmeldung nicht einer Straße eindeutig zugeordnet werden können (Abgleich mit den Straßengeometrien der amtlichen Vermessungsverwaltung), werden sie nicht im Unfallatlas abgebildet. Die im Unfallatlas verwendeten Daten können sich deshalb von an anderen Stellen veröffentlichten Unfalldaten, etwa Websites, Landesdatenbank oder Statistische Berichte, unterscheiden. In der Regel liegen die Zuordnungsquoten der Unfallkoordinaten im Unfallatlas bei mehr als 90 Prozent; für Nordrhein-Westfalen liegen diese im Jahr 2022 aus erhebungstechnischen Gründen bei 84 Prozent.