Start Kreis Düren Überschuldung gestiegen

Überschuldung gestiegen

Die Schuldnerberatungsstellen ziehen Bilanz. Präventivveranstaltungen in Präsenz seien wegen Corona schwierig gewesen. Der Kreis erhöht seine finanzielle Unterstützung.

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Superintendent Jens Sannig, die im Kreis Düren tätigen Schuldnerberater und Landrat Wolfgang Spelthahn stellten im Kreishaus Düren den Jahresbericht der Schuldner- und Insolvenzberatung 2021 vor. Foto: Kreis Düren
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1567 Menschen haben im Jahr 2021 persönlich Rat und Hilfe in den Schuldnerberatungsstellen im Kreis Düren gesucht. Das waren 75 Personen mehr als im Vorjahr. 708 der Ratsuchenden (45 %) wählten die Verbraucherinsolvenz als Ausweg. Für sie galt im Jahr 2021 erstmals die von sechs auf drei Jahre gekürzte Laufzeit des Insolvenzverfahrens.

Diese Zahlen aus dem Jahresbericht 2021 stellten Jens Sannig, Superintendent des Kirchenkreises Jülich, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen des Diakonischen Werkes am 17. Mai auf Einladung von Landrat Wolfgang Spelthahn im Kreishaus Düren der Presse vor. Arbeitslosigkeit galt im Berichtsjahr als Hauptursache von Überschuldung (17%), gefolgt von Sucht und Krankheit (16%) sowie Trennung, Scheidung oder Tod des Partners (14%). In acht Prozent der Fälle war eine gescheiterte Selbständigkeit der Hauptgrund für die Überschuldung. Im Kreis Düren galten im Jahr 2021 über 10,6% der Volljährigen – das sind rund 24.000 Erwachsene – als überschuldet. Bundesweit lag die Quote bei knapp 8,9%.

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Claudia Ritter, Stefanie Richter, Daniela Ernee und Wolfgang Stobbe, Experten der kirchlichen Beratungsstellen, leuchteten unterschiedliche Facetten des Problems der Überschuldung aus. „Betroffene stehen unter erheblichem Druck, unter dem auch die Familie leidet“, hieß es. Um möglichst früh präventiv tätig zu sein, wenden die Berater sich verstärkt an Kinder und Jugendliche, um sie über Geld und die fatalen Folgen unreflektierter Konsumlust aufzuklären. Leider seien Präsenzveranstaltungen im Berichtsjahr wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich gewesen.

Landrat Wolfgang Spelthahn bedankte sich ausdrücklich für die „exzellente Arbeit“ in den seit dem Jahr 2004 vom Kreis Düren mitfinanzierten Beratungsstellen. Diese arbeiten mit der job-com des Kreises zusammen, deren Aufgabe die Vermittlung von SGB II-Hilfeempfängern in den Arbeitsmarkt ist. Im vergangenen Jahr unterstützte der Kreis die Beratungsstellen in Düren und Jülich mit 428.000 Euro, in diesem Jahr werden es voraussichtlich 445.000 sein.


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