Die beiden Künstler, die in zahlreichen renommierten Museen weltweit ausgestellt haben, wollen mit dem Ship of Tolerance Menschen unterschiedlicher Kontinente, Kulturen und Identitäten verbinden, indem sie aktiv in das Projekt einbezogen werden. „Wir freuen uns sehr, dieses international anerkannte Kunstprojekt mit Hilfe unserer Unterstützer im Kreis Düren präsentieren zu können“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Auftaktveranstaltung in Kreuzau.
Alle interessierten Kinder, Jugendlichen und Erwachsene sind eingeladen, insgesamt 120 Segel künstlerisch zu gestalten. Ihrer Kreativität werden dabei keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es, die Segel so zu gestalten, dass der Gedanke der Völkerverständigung mit gegenseitiger Toleranz und gebotenem Respekt offenbar wird. „Wir möchten heute an alle Bürger appellieren, sich in dieses Projekt einzubringen“, sagte der Landrat. Das Schiff werde zu einem wunderbaren Symbol für einen respektvollen Umgang der Menschen im Kreis Düren und darüber hinaus. Landrat Spelthahn zeigte sich überzeugt, dass in der gesamten Region „eine hohe Identifikation mit dem Projekt“ eintrete.
Seit 2005 wurde das Ship of Tolerance unter anderem in Venedig, Miami, Moskau und New York gebaut. Zuletzt stand das Schiff in Rostock. Der Kreis Düren hat das knapp 20 Meter lange und 5,5 Meter breite Holzschiff mit einem 11 Meter hohen Mast aus der mecklenburg-vorpommerschen Stadt übernommen und zunächst nach Kreuzau in eine alte Industriehalle des Unternehmens Hoesch transportiert.
Bis Ende März sollen die 120 Segel bemalt sein. Zuvor werden alle interessierten Teilnehmer des Projekts auf einer Papiervorlage ihre Motive gestalten und ihre Vorschläge einreichen. Eine Jury, der Emilia Kabakov angehört, wird die 120 besten Ideen auswählen. Danach erhalten die Künstler das spezielle Segeltuch, um ihre Segel zu gestalten. Anschließend werden die einzelnen Teile zu einem großen Segel zusammengesetzt. „Klar ist, dass alle eingereichten Arbeiten in wertschätzender Art und Weise begutachtet werden“, betonte der Landrat. Die Teilnehmer seien alle eingeladen, wenn das Schiff am Gürzenicher See präsentiert werde.
Der Düsseldorfer Galerist Till Breckner, der das Projekt mit initiierte, sagte, das Ship of Tolerance sei für das Künstlerpaar Kabakov eine Herzensangelegenheit, weil Menschen direkt angesprochen und einbezogen würden. Es sei auch deshalb wertvoll, weil es ein Teilhabeprojekt sei. Uwe Willner, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Düren, bescheinigte dem Schiff „eine überregionale Bedeutung und Strahlkraft. Wir unterstützen das gerne“. Das identitätsstiftende Projekt trage dazu bei, dass sich der Kreis Düren weiter positiv entwickele.
Michael Eyll-Vetter, Leiter der Tagebauentwicklung bei RWE Power, betonte die Bedeutung des Toleranzgedankens in der heutigen Zeit. Das Schiff sei dafür ein sichtbares Zeichen. Dorothée Coßmann, Geschäftsführerin der Sparkassenkulturstiftung Rheinland, sprach von einem begeisternden, gewinnenden und emotionalen Projekt. Es sei beispielgebend über die Region hinaus. Weitere Unterstützer des Projektes sind die Rurtalbahn, die Dürener Kreisbahn, die indeland GmbH sowie die Unternehmen F&S Solar und Hoesch.
Gerade in Zeiten, in denen es immer mehr Konflikte auf der Welt gebe, sei es wichtig, auf die Bedeutung von Toleranz und Respekt im täglichen Miteinander vor Ort hinzuweisen“, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Auftaktzeremonie, an der auch der Leiter des Dürener Service Betriebes, Richard Müllejans, und Kreuzaus Bürgermeister Ingo Eßer teilnahmen.
Im Mai soll das Schiff am Gürzenicher Badesee im Rahmen einer großen Festveranstaltung und im Beisein von Emilia Kabakov präsentiert werden. Begleitet wird das Projekt von einem Konzert, das unter anderem Mitglieder der Künstlerfamilie Kabakov in Düren anbieten.
Weitere Informationen, auch zur Teilnahme am Projekt, gibt es im Kreishaus unter der Rufnummer: 02421/222-340.