Die Geschädigte wurde gegen 13 Uhr von einer unbekannten Frau angerufen, die sich unter Tränen und Schluchzen als ihre Tochter ausgab. Anschließend meldete sich ein Mann, der behauptete, es habe einen schweren Unfall gegeben. Die vermeintliche Tochter sei kaum ansprechbar, und der Schwiegersohn sei verletzt.
Der männliche Anrufer forderte die Seniorin auf, eine „Kaution“ von 20.000 Euro zu zahlen, um die Tochter zu unterstützen. Unter massivem Druck und permanenter Gesprächsführung wurde die Seniorin dazu angehalten, das Geld sofort bei ihrer Bank abzuheben und auf keinen Fall mit jemandem darüber zu sprechen. Die Täter stellten gezielte Fragen nach Vermögenswerten und kontobezogenen Informationen, so die Polizei.
Die Seniorin begab sich daraufhin zur Bank, um den geforderten Betrag abzuheben. Eine aufmerksame Bankmitarbeiterin erkannte jedoch den Betrugsversuch, kontaktierte die echte Tochter der Seniorin und verweigerte die Auszahlung. Die Tochter begleitete ihre Mutter nach Hause und alarmierte die Polizei.
Telefonbetrüger setzen gezielt auf emotionale Manipulation, um ihre Opfer in Panik zu versetzen und rationale Entscheidungen zu verhindern. Die Polizei rät misstrauisch zu bleiben und sofort aufzulegen, wenn sich ein Anrufer als Verwandter oder Bekannter ausgibt und dringend Geld fordert. Stattdessen sollte man die Person unter der bekannten Nummer selbst zurückrufen, um die Situation zu prüfen. Wichtig sei es zudem, mit Vertrauenspersonen zu sprechen, Familienmitglieder oder Freunde hinzuziehen, bevor man auf Forderungen eingeht. Auch rät die Polizei, unbedingt anderen von solchen Anrufen zu erzählen und sich nicht zur Geheimhaltung drängen zu lassen. Im Zweifelsfall ist es imnmer ratsam, den Notruf 110 zu wählen.
Dank des wachsamen Handelns der Bankmitarbeiterin konnte in diesem Fall Schlimmeres verhindert werden. Die Polizei appelliert daher erneut an Bürgerinnen und Bürger, gerade ältere Menschen über solche Betrugsmaschen aufzuklären und bei verdächtigen Vorfällen einzugreifen.