„Die vielen Investitionen der Betriebe im Gastgewerbe sowie die touristischen Impulse des Kreises Düren und seiner Kommunen zeigen seit Jahren Wirkung“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Immer mehr Menschen entdeckten den Kreis Düren als Freizeit- und Urlaubsregion für sich und stärkten mit ihren Ausgaben die Wirtschaft vor Ort.
Damit das so bleibt, wird der Kreis Düren weitere neue Impulse setzen, wie der Landrat auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) deutlich machte. Ein neuer Impuls könnte der geplant Eifel.Turm sein, der durchaus das Potenzial besitzt, ein weiteres Wahrzeichen des Kreises zu werden. Der knapp 50 Meter hohe Turm ist einem Holzkohlemeiler nachempfunden und soll bei Raffelsbrand gebaut werden. Entworfen wurde er von Diplom-Designer und Künstler Rainer Arke vom Kunst- und Kulturverein HöhenArt. Nach oben geht es entweder über eine Treppe oder einen Aufzug, nach unten wahlweise auch über eine Rutsche. Das Projekt befindet sich derzeit im Stadium der Planung. Finanziert werden könnte es hauptsächlich über Zuschüsse des Landes.
Als weiteres touristisches Highlight nannte Landrat Wolfgang Spelthahn unter anderem den Ruruferradweg, der um- und ausgebaut wird und im Kreis Düren mit insgesamt acht sogenannten Erlebnisorten unter dem Oberbegriff „Wandel“ ausgestattet wird. Persönlichkeiten aus der Region erzählen Geschichten aus der Region. So berichtet beispielsweise in Zerkall ein bekannter Förster, wie der Biber wieder angesiedelt wurde. Der Ruruferradweg führt 80 Kilometer durch den Kreis Düren und bietet bei Radtouren damit Potenzial für Übernachtungen. Landrat Wolfgang Spelthahn geht davon aus, dass Anbieter von Radreisen die neue Strecke in ihr Angebot aufnehmen. Bis 2020 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Als „sehr wichtig für unseren Tourismus“ bezeichnete Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer den Ruruferradweg. Sein Nideggener Kollege Marco Schmunkamp sagte auf der ITB in Berlin, dass der neue Weg „einen erheblichen Mehrwert“ bringe.
Aufmerksamkeit wird der Kreis Düren in diesem Jahr zum einen als Ausrichter der 15. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz erlangen (25. bis 28. Juni), zum anderen als Initiator des Kunst- und Kulturprojektes „Ship of Tolerance“. Bei beiden Veranstaltungen geht es hauptsächlich um Völkerverständigung auf regionaler Ebene. Mehr als 600 Gäste aus Russland werden im Juni in den Kreis Düren kommen und in acht Workshops Themen wie Inklusion, Energiewende und Digitalisierung behandeln. Beim „Ship of Tolerance“ sind alle Bürger im Kreis Düren angesprochen, kleine Segel im Sinne von Respekt und Toleranz künstlerisch zu gestalten.
Seit im Dezember vergangenen Jahres das Dorint-Hotel in Düren eröffnete, stehen weitere 120 Doppelzimmer für Gäste zur Verfügung. Nach dem Eifelstädtchen Heimbach verzeichnet Düren als größte Stadt des Kreises mit knapp 50 000 Buchungen die zweitmeisten Gästeübernachtungen im Kreisgebiet. „Wir sind auf einem guten Weg und dabei, uns neue Märkte zu erschließen“, sagte Jörg T. Böckeler, Geschäftsführer der Kölner Dorint-Gruppe.
Nur wenige Kilometer entfernt steht in Kreuzau das kreiseigene Freizeitbad montemare, das noch in diesem Jahr um- und ausgebaut wird. Unter anderem werden mehr Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen, außerdem wird die Saunalandschaft erweitert. Umgestaltet wird auch der Biergarten, der unmittelbar am Ruruferradweg liegt. Die neue Ausrichtung des Bades passe gut zum Masterplan der Gemeinde, sagte Kreuzaus Bürgermeister Ingo Eßer.
Im Stadium der Idee beziehungsweise Planung ist das Landschaftsmuseum Hürtgenwald, das als Erinnerungslandschaft ein dezentraler Ort des Gedenkens werden soll. „Es soll ein Symbol des Friedens sein“, betont der Landrat. Dass es eine große Nachfrage gibt, unterstrich Hürtgenwalds Bürgermeister Axel Buch: „Sehr viele Touristen begeben sich auf Spurensuche, um die Kriegsgeschehnisse im Zweiten Weltkrieg nachzuempfinden.“
Von touristischem Nutzen wird auch der geplante Schienenausbau im Kreis Düren sein, mit dem unter anderem der Düsseldorf/Mönchengladbacher und der Euskirchener Raum angebunden werden. Landrat Wolfgang Spelthahn setzt dabei zu Testzwecken auf den Einsatz eines mit Wasserstoff betriebenen Zuges. Aber nicht nur auf der Schiene, sondern auch im Öffentlichen Personen-Nahverkehr soll im Kreis künftig Wasserstoff als umweltschonende Antriebsform eingesetzt werden. Geplant ist unter anderem die Anschaffung von zehn Wasserstoff-Bussen und der Bau von fünf Wasserstofftankstellen. Aufgebaut werden soll die Produktion von grünem Wasserstoff. Mehr als 80 Unternehmen aus der Region haben ihr ernsthaftes Interesse bekundet, ihre Flotten um- oder auszubauen. Mercedes hat zugesagt, dem Kreis Düren ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug zu Testzwecken zur Verfügung zu stellen.
„Der Kreis Düren wird sich weiterhin gut für die Zukunft rüsten“, sagte Landrat Spelthahn. Zum einen, um mit einer breit angelegten Wachstumsoffensive bis 2025 zehn Prozent mehr Einwohner zu locken, zum anderen, um noch mehr Touristen anzuziehen. Die Zahlen steigen seit Jahren. „Ich bin sicher, dass es so weitergeht“, sagte der Landrat auf der ITB in Berlin.