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Mehr als 30 Unfälle

Nachdem am Freitagvormittag bei einem Verkehrsunfall in Düren bereits drei Personen verletzt worden waren verlief auch der ansonsten sowieso schon stark einsatzbelastete Freitagnachmittag nicht unfallfrei. Es wurden weitere 13 Menschen bei acht Verkehrsunfällen mit Personenschäden zum Teil schwer verletzt. Hinzu kommen für die Freitagsbilanz nochmal 22 Verkehrsunfälle mit Sachschadensfolge. Die Gesamtschadenssumme aller Unfälle wird auf deutlich über 120.000 Euro geschätzt, meldet die Pressestelle der Polizei.

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Einsatz für Feuerwehr und Polizei. Foto: Pixabay
Einsatz für Feuerwehr und Polizei. Foto: Pixabay
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Manche schieben es auf das schöne Sommerwetter. Bei genauer Betrachtung ist jedoch die Ursache eines jeden Verkehrsunfalls beinahe ausnahmslos der Tatsache geschuldet, dass Verkehrsteilnehmer sich nicht an die allgemein verbindlichen Regeln gehalten haben. Fehlende Achtsamkeit und der dem Menschen offenbar innewohnende stete Drang, noch schneller ans individuelle Ziel kommen zu wollen, als die moderne Technisierung es sowieso schon ermöglicht, hat erneut für viel Leid und Schaden gesorgt.

Um 13.45 Uhr kam es im Dürener Stadtteil Rölsdorf zum Auffahrunfall. Ein Autofahrer aus Düren verschätzte sich an der Einmündung Monschauer Straße/Bahnstraße, als die Vorausfahrenden an der roten Ampel anhielten. Eine Seniorin aus Düren erlitt durch den Zusammenprall leichte Verletzungen.

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Nach Ausheilung seiner schweren Verletzungen wird demnächst ein 17 Jahre alter Austauschschüler aus Australien in der ozeanischen Heimat von Düren berichten. Der Jugendliche war um 14.50 Uhr als Radfahrer auf der Zülpicher Straße unterwegs, achtete jedoch beim Überqueren der Fahrbahn nicht ausreichend auf den fließenden Verkehr. Durch die Wucht des Zusammenpralls zerriss die Windschutzscheibe an dem beteiligten Auto, das von einer 76 Jahre alten Frau aus Kreuzau gesteuert wurde. Voraussichtlich hat der junge Mann noch etwas Glück im Unglück gehabt und wird nach einem stationären Krankenhausaufenthalt keine schwerwiegenden Folgen mit nach Hause nehmen müssen.

Kurz nach 15.00 Uhr kam es dann im Umfeld der Eifelstadt Heimbach zum Verkehrsunfall unter Beteiligung eines Motorradfahrers. Ein 72 Jahre alter Krad-Fahrer hatte die Kreisstraße 10 aus Richtung Mechernich-Berg kommend befahren, dann aber offenbar die vor ihm liegende Kreuzung zur Landesstraße 169 glattweg übersehen. Ohne
Temporeduzierung überquerte der Zweiradfahrer die Kreuzung und missachtete dabei ein Stopp-Zeichen und die Vorfahrt einer 47-jährigen Pkw-Fahrerin aus Heimbach, die von Hergarten nach Bergbuir unterwegs war. Der nach dem heftigen Zusammenstoß schwerverletzte Kradfahrer wurde durch einen Rettungshubschrauber in ein Klinikum transportiert. Die Heimbacherin musste ihrem Autowrack aus dem Panoramadach entsteigen, kam aber mit einer ambulanten Behandlung in einem Krankenhaus davon. Der 40 Jahre alte Sohn des schwerverletzten Niederländers, der auf einem separaten Krad folgend den Unfall seines Vaters hilflos hatte mit ansehen müssen, wurde mit
einem Schock ebenfalls in ärztliche Obhut verbracht.

Um 16.10 Uhr ereignete sich im Jülicher Stadtteil Koslar auf der Rathausstraße ein Verkehrsunfall mit Trunkenheit. Ein hinter dem Steuer eingeschlafener 56-jähriger Fahrzeugführer wurde durch einen anderen Verkehrsteilnehmer geweckt, indem dieser immer wieder gegen die Scheibe dessen Fahrertür klopfte. Der eingeschlafene Autofahrer aus Alsdorf wachte auf, legte den Gang ein und fuhr gegen den vor ihm stehenden Pkw des anderen Verkehrsteilnehmers. Die hinzu gerufene Polizei stellte fest, dass der zuvor Eingeschlafene unter Einfluss von Schlaftabletten und Alkohol stand. Ein durchgeführter Alkoholtest ergab einen Wert von 2,12 Promille. Eingetroffene Rettungssanitäter stellten bei dem schläfrigen Verkehrsteilnehmer zudem eine Erkrankung fest, so dass dieser mittels RTW einem Krankenhaus zugeführt werden musste. Blutproben wurden entnommen, sein Führerschein wurde sichergestellt.

Gegen 16:40 Uhr ereignete sich auf der L 11, in Höhe von Aldenhoven-Niedermerz, ein Verkehrsunfall mit Personenschaden. Ein 20-jähriger Deutscher befuhr mit seinem Pkw und unbekannter Geschwindigkeit die L11 in Richtung L136, kam aus noch ungeklärten Gründen nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte anschließend auf der Gegenfahrbahn mit einem entgegenkommenden Klein-LKW. Bei der Kollision wurden insgesamt vier Personen leicht verletzt. Hier waren mehrere Rettungswagen im Einsatz. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten durch ein Abschleppunternehmen abtransportiert werden. Der Gesamtschaden beläuft sich alleine hier auf knapp 30.000 Euro. Für die Zeit der Unfallaufnahme wurde die L 11 in beide Richtungen gesperrt. Die Polizei hatte Anlass, das Mobiltelefon des Unfallverursachers für eine Auswertung zur Klärung der Unfallursache sicherzustellen.

Die Dürener Innenstadt war um 17.15 Uhr nächster Unfallort; es kam zu einer Kollision zwischen einem Pkw und einem Pedelec. Die 57 Jahre alte Fahrerin des beteiligten Elektrorads hatte an der Kreuzung Kölnstraße/Hohenzollernstraße zunächst bei Rotlicht vor der Ampel gewartet. Als die Dürenerin (vom Markt kommend, geradeaus in Richtung Friedrich-Ebert-Platz) anfuhr, wurde sie von dem neben ihr fahrenden Autofahrer offenbar zu spät erkannt. Der 28-jährige, ebenfalls aus Düren, bog nach rechts ab und stieß gegen das Zweirad. Die Frau hatte noch situationsgerecht reagiert, so dass sie nicht unbehelmt vom Rad
stürzte. Sie erlitt jedoch eine Fußverletzung.

Um 17.40 Uhr kam es nach Angaben von Zeugen und Beteiligten auf der B 56 in Höhe des Jülicher Stadtteils Altenburg zum Alleinunfall, weil ein großer Vogel mittig der Fahrbahn gelandet war. Eine in Richtung Düren fahrende Autofahrerin war dem Tier erfolgreich ausgewichen, hatte dabei jedoch die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und war nach rechts von der Fahrbahn geraten. Die 51-Jährige aus Düren wurde leicht verletzt einem Krankenhaus zugeführt, das sie später wieder verlassen konnte.

Im Vorfeld einer später operativ behandelten Beinfraktur müssen sich gegen 17.30 Uhr im Raum Hürtgenwald radikale „Wildwest-Szenen“ zwischen den Unfallbeteiligten ereignet haben. Vorbehaltlich weiterer Ermittlungen ging dem eigentlichen „Unfall“ offenbar ein Streit zwischen einem 32 Jahre alten Quad-Fahrer aus Langerwehe und einem 30 Jahre alten Motorrad-Fahrer aus Simmerath voraus. Ersten Hinweisen zufolge sollen die beiden Fahrer sich nach einem kleinen „Verkehrsstreit“ auf der B 399 in halsbrecherischer Weise gegenseitig genötigt, verfolgt und ausgebremst haben. Als das zunächst ohne schwerwiegende Folgen ausgestanden war und die Parteien sich kurzzeitig getrennt hatten, fuhr der 30-Jährige, so seine Angaben, auf die L 160 nahe Simonskall. Dort habe der 32-Jährige Quad-Fahrer auf einem Schotterplatz gestanden und sei plötzlich auf den
heranfahrenden Krad-Fahrer zu Fuß zugestürmt. Dabei kam es zum Zusammenprall mit schweren Folgen. Der Zweiradfahrer aus Simmerath blieb unverletzt; sein Kontrahent wurde jedoch durch den Rettungsdienst zur stationären Behandlung abtransportiert. Dessen Schilderung des Geschehens wird umständehalber später aufgenommen. Hier dauern die intensiven Ermittlungen der Polizei sicher noch länger an. Bislang noch nicht bekannte Zeugen dürfen sich gerne bei der Dürener Polizei melden.

Um 18.50 Uhr ereignete sich der nächste Verkehrsunfall auf der B 56 in der Nähe von Vettweiß-Froitzheim. Ein 55 Jahre alter Autofahrer aus Durmersheim (bei Karlsruhe) und ein ebenfalls 55-jähriger Motorradfahrer aus Mönchengladbach waren auf der Bundesstraße von Frangenheim nach Froitzheim unterwegs. Im dichten Verkehrsfluss hatten dann die gleichaltrigen Unfallbeteiligten im selben Augenblick eine identische Idee: beide wollten überholen. Dabei gerieten das von hinten kommende Motorrad und der Wagen beim Ausscheren gegeneinander. Den Kürzeren zog naturgemäß der Kradfahrer; der geriet nach links in den Straßengraben, überschlug sich mehrfach und blieb schwerverletzt liegen. Mit zahlreichen Verletzungen wurde der Mann zur dringenden ärztlichen Versorgung in ein Krankenhaus transportiert. Das total beschädigte Zweirad musste durch einen Abschleppdienst abgeholt werden.

Teilweise hatten die Unfallörtlichkeiten für die Dauer der Unfallaufnahme und Reinigungsmaßnahmen gesperrt werden müssen. Neben Polizei und Rettungsdienst war auch das Engagement der Feuerwehr wieder mal ein unentbehrliches Element in der erweiterten Rettungskette.

Bei allen Unfällen dauern die polizeilichen Ermittlungen an. Bereits jetzt dürfte jedoch feststehen, dass das eine oder andere tragische Geschehen bei gesteigerter Rücksicht, Vorsicht und Weitsicht hätte vermieden werden können.


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