Im September reduziert sich die Gesamtarbeitslosigkeit zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich im Vergleich zum Vormonat. Sie verringerte sich um insgesamt 1.141 Personen (-2,5%). Im Vergleich zum September des Vorjahres sind 7.973 Personen (+21,9%) mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell waren im Gesamtagenturbezirk Aachen-Düren Ende September 44.387 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 7,5%. Im Jahresvergleich erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 1,3 Prozentpunkte (September 2019: 6,2%).
Grund hierfür ist die Erholung des Arbeitsmarktes ist unter anderem, so meldet es die Arbeitsagentur Aachen-Düren, dass mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit eine neue Tätigkeit aufnehmen konnten, als aus einer Beschäftigung arbeitslos geworden sind. „Die Dynamik der Zu- und Abgänge auf dem Arbeitsmarkt steigert sich im September erneut. Es ist 2.550 Personen in diesem Monat gelungen eine neue Beschäftigung aufzunehmen, das sind gut 450 Menschen mehr als im Vormonat. Arbeitgeber haben gleichzeitig rund 1800 neue Stellen gemeldet.“, so Ulrich Käser, Leiter der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Arbeitskräftenachfrage stabilisiert sich, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Arbeitslosenquote verringert sich im September im Agenturbezirk und an allen Standorten. „Besorgniserregend ist aber weiterhin der Vergleich zum Vorjahr. Alleine im Versicherungsbereich (SGB III) haben wir 45,7 % mehr arbeitslose Kundinnen und Kunden als im September 2019. Hier stehen wir vor großen Herausforderungen.“, so Käser.
Im Kreis Düren liegt die Arbeitslosenquote bei 7,6 % (-0,2 Prozentpunkte zum Vormonat; +1,4 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat). Es waren 10.880 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Monat September 2020 verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung auf nun 3.843 Personen. Gegenüber dem Vormonat waren damit 153 Personen (-3,8%) weniger arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl arbeitsloser Menschen um 1.254 Personen (+48,4%). In Jülich liegt die Quote bei 6,4 % (August: 6,5%)
Die Entwicklung der Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit lässt deutlich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt erkennen, wobei seit Mai sukzessive weniger Anzeigen hinzugekommen sind. „Die statistischen Daten zeigen, dass immer weniger Unternehmen Kurzarbeit für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzeigen müssen, das ist eine positive Entwicklung. Im Mai waren es noch rund 770 Unternehmen in der Region, die Kurzarbeit für fast 8000 Angestellte anzeigen mussten. Im Juni reduzierte sich die Zahl deutlich auf noch knapp 250 Unternehmen, im Folgemonat Juli waren es noch rund 200. Für den Monat August zeigten noch 148 Unternehmen für 3112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit in unserem Agenturbezirk an.“, sagt Ulrich Käser, Leiter der Arbeitsagentur Aachen-Düren.
Zwischen dem 1. und 24.September erfasste die Statistik noch 90 Unternehmen Kurzarbeit für insgesamt 1356 Personen an: In der Städteregion Aachen 49 Unternehmen mit 944 Personen, im Kreis Düren 21 Unternehmen mit 203 Personen und im Kreis Heinsberg 20 Unternehmen mit 209 Personen.
Es liegen hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit in der Region vor. Danach realisierten im Monat Mai im Agenturbezirk 5766 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit, 42.420 Personen wären hiervon betroffen gewesen. Im Monat April wären hochgerechnet 6753 Betriebe und 46.421 Personen betroffen gewesen.
Weiterhin viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Trotz starker Auswirkungen des Corona-Virus spiegelten die Zu- und Abgangszahlen im Agenturbezirk Aachen-Düren auch im September eine steigende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt wider. Im September konnten 2.551 Personen in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt (ohne Ausbildung) einmünden (+22,3% zum Vormonat). Rund 8.000 Männer und Frauen beendeten ihre Arbeitslosigkeit (+26,7% zum Vormonat). Gut 6.800 Personen meldeten sich im Laufe des Monats erstmals oder erneut arbeitslos, das sind 1,0% mehr als im Vormonat.
Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion:
Der regionale Stellenmarkt ist auch im Berichtsmonat September weiter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Die Arbeitskräftenachfrage stabilisiert sich jedoch, wenn auch auf niedrigem Niveau. Im Monat September erhöhte sich die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat. Arbeitgeber im Agenturbezirk Aachen-Düren meldeten im September insgesamt 1.809 neue Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. 1.588 (87,8%) der neu gemeldeten Stellen waren für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.
Die Zahl neuer Stellen lag damit um 169 (+10,3%) über dem Niveau des Vormonats (August: 1.640 Stellen). Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Zahl neu gemeldeter Stellen um 211 (-10,4%).
Im September waren insgesamt 7.303 Arbeitsstellen (-24,8% / -2.407 im Vergleich zum September des Vorjahres) gemeldet.
Die meisten Stellenangebote sind in den Branchen Produktion (1.912), Gesundheit und Soziales (1.421) sowie Verkehr und Logistik (1.252) gemeldet.
Personengruppe der Langzeitarbeitslose
Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Aachen-Düren. Ihre Zahl stieg von August auf September um 249 auf 15.926 Personen (+1,6%). Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen um 2.291 Personen (+16,8%). 35,9% der arbeitslos gemeldeten Personen waren Ende September 2020 dieser Personengruppe zugehörig.