Die 2020 gegründete Future Mobility Park GmbH (FMP) muss ihre Aktivitäten zunächst ruhen lassen. Grund sind veränderte Förderbedingungen für die Entwicklung von Flächen und die Ansiedlung von Unternehmen. Beides ist im Strukturwandel der Region eine wichtige Aufgabe der GmbH. Das Aldenhoven Testing Center (ATC) arbeitet unabhängig davon weiter.
Die FMP gehört dem Kreis Düren (51 Prozent) und der RWTH Aachen (49 Prozent). Sie ist thematisch eng verzahnt mit dem Aldenhoven Testing Center (ATC), das die gleiche Gesellschafterstruktur aufweist und sich innovativen Mobilitätskonzepten verschrieben hat. So wird auf dem Gelände des ATC seit Jahren am autonomen Fahren geforscht. Die Arbeit des ATC ist von den aktuellen Entwicklungen der FMP nicht betroffen.
Als die FMP GmbH gegründet wurde, gingen die Gesellschafter davon aus, dass Förderungen für Flächenentwicklungen und Unternehmensansiedlungen vollständig, also zu 100 Prozent, über Land und Bund erfolgen würden. So war es im politischen Raum immer kommuniziert worden. Mittlerweile ist klar, dass es bei vielen Förderungen einen erheblichen Eigenanteil gibt. Vielfach geht es um Millionenbeträge. Dies ist für Kommunen eine große Herausforderung. Auch die RWTH kann dem in dieser Form nicht nachkommen. Aus diesem Grund sehen sich der Kreis Düren und die Universität leider gezwungen, die Aktivitäten der FMP vorerst ruhen zu lassen.
Insbesondere die Entwicklung der für Ansiedlungen benötigten Flächen kann nicht in der ursprünglich angedachten Form realisiert werden. Auch für weitere Bausteine wie beispielsweise ein Gebäude, das zunächst als Anlaufstelle für temporäre Bedarfe von Unternehmen und Forschungseinrichtungen dienen sollte, lässt sich unter den gegebenen Förderbedingungen nicht realisieren. Die bisher geleisteten Vorarbeiten der FMP GmbH sind allerdings nicht verloren und stehen den kommunalen Akteuren zur Verfügung. Die konkret ansiedlungsinteressierten Unternehmen und Institutionen werden durch die Wirtschaftsförderung des Kreises Düren weiterhin eng begleitet. Dank verfügbarer und bebaubarer Flächen steht ihren Plänen auch nichts entgegen.
Dies ist wichtig, weil eine moderne Mobilität von zentraler Bedeutung für eine Gesellschaft ist, sowohl sozial als auch wirtschaftlich. Für den Transport von Menschen und Gütern ist stets Energie erforderlich. Nicht nur der Klimawandel, sondern auch sich ändernde Prioritäten in der Gestaltung von Städten sowie ländlicher Regionen und nicht zuletzt die durch die Pandemie beschleunigten Veränderungen im Mobilitätsverhalten führen zu erheblichen Herausforderungen. An dieser Stelle sind Forschung und Entwicklung gefragt, in einem interdisziplinären Ansatz Lösungen für die Herausforderungen zu finden. Oftmals können technologische Sprünge wie beispielsweise die Digitalisierung und Elektrifizierung zu Lösungen beitragen. Es ist eine ausgewiesene Stärke des Rheinischen Reviers, in diesem Bereich über wegweisende Forschung und Entwicklung sowie namhafte Unternehmen zu verfügen.
Seit mehr als zwölf Jahren betreiben der Kreis Düren und die RWTH Aachen gemeinsam und erfolgreich das Aldenhoven Testing Center, das zudem kontinuierlich weiterentwickelt wird. Dank dieses Engagements ist Aldenhoven ein inzwischen weltweit bekannter und beachteter Standort, den Großkonzerne wie Sony, aber auch innovative Start-Ups wie Lightyear für die Entwicklung und Erprobung ihrer Fahrzeugkonzepte nutzen. Dank der Lage im Rheinischen Revier und aufgrund der sich ändernden Mobilität in der Region sehen der Kreis Düren und die RWTH Aachen in Aldenhoven ideale Voraussetzungen für die Etablierung eines thematisch fokussierten Gewerbeparks für die Mobilität von Morgen. Ein entsprechendes Konzept und eine ganze Familie von ineinander verzahnten Projekten entstanden in den vergangenen Jahren und wurden intensiv mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Region, des Landes NRW sowie den Bundesstellen besprochen. Für diesen Zweck und die Umsetzung wurde die Future Mobility Park GmbH gegründet. Sie sollte auf der Basis der angekündigten Finanzierungsmöglichkeiten aus den Bundes- und Landesmitteln zur Abfederung des Strukturwandels im Rheinischen Revier die Vision gemeinsam mit den betroffenen Kommunen in die Realität überführen.
Das ATC wird wie bisher weiterarbeiten. Die Betreibergesellschaft ist und bleibt ein erfolgreiches Joint Venture des Kreises Düren und der RWTH Aachen, das die Forschungs-, Test- und Entwicklungsmöglichkeiten auch in diesem Jahr weiter verbessern und an die Anforderungen anpassen wird. Es bleibt damit einer der Magneten für die Ansiedlung von Unternehmen im direkten Umfeld und damit für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im Rheinischen Revier.