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Fußballverband fürs Ehrenamt

Der Fußball-Verband Mittelrhein positioniert sich mit 21 Forderungen für mehr Anerkennung und Wertschätzung ehrenamtlicher Vereinsarbeit. Er stellt die fünf Kernforderungen vor, darunter eine Anrechnung auf die Rente und eine Verankerung des Ehrenamts im Grundgesetz.

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Soziales Ehrenamt stärkt den Zusammenhalt. Foto: pixabay
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Präsidium und Beirat des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) haben einstimmig ein umfassendes sportpolitisches Positionspapier zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements im Fußball beschlossen. Es beinhaltet 21 Forderungen für mehr Anerkennung, Wertschätzung und Entlastung ehrenamtlicher Arbeit sowie die Verbesserung der Sportinfrastruktur, darunter sind fünf zentrale Forderungen.

„Unsere erste Kernforderung ist die Anrechnung eines Rentenpunktes für zehn Jahre durchgehende ehrenamtliche Vereins- und Verbandsarbeit, dies ist für uns ein Kernaspekt von Anerkennung und Wertschätzung“, erklärt FVM-Präsident Christos Katzidis. „Der Ehrenamtsatlas, erstellt auf Basis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Jahr 2022, zeigt, dass allein in NRW das ehrenamtliche Engagement einen zweistelligen Milliardenbetrag wert ist. Daher sollte sich, wie in bereits bestehenden Modellen zur Anrechnung von Zeiten für Pflege und Kindererziehung, auch ehrenamtliches Engagement positiv auf den Rentenanspruch auswirken“, so Katzidis.

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Die zweite Kernforderung ist ein vergünstigtes Deutschland-Ticket als Ehrenamtsticket. „Neben schon definierten Bevölkerungsgruppen sollten auch ehrenamtlich engagierte Menschen die Möglichkeit bekommen, die Vergünstigungen in Anspruch nehmen zu können“, so Katzidis.

Dritte Kernforderung ist die Verankerung des Rechtes auf ehrenamtliches Engagement im Grundgesetz. „Die Bundesregierung spricht beim ehrenamtlichen Engagement vom ‚Rückgrat unserer Gesellschaft‘ und von einer ‚großen Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land‘. Das Rückgrat und der Kern unseres gesellschaftspolitischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland sind im Grundgesetz verankert. Hierbei handelt es sich um die Artikel 1 bis 20 GG. Bisher nicht enthalten ist hier jedoch das Ehrenamt. Das möchten wir ändern. Eine Verankerung im Grundgesetz würde der Bedeutung des Ehrenamtes Rechnung tragen und eine gesetzlich zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung bedeuten“, fordert Katzidis.

Neben dem ehrenamtlichen Engagement soll auch der Freiwilligendienst mit dem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) eine Aufwertung erfahren, hier liegt für den FVM großes Potenzial für Vereine. „Unsere Erfahrungen mit dem FSJ sind ausschließlich positiv“, so Katzidis. „Die Vereine haben eine Person, die sie bei der Umsetzung der Aufgaben in der Kinder- und Jugendarbeit unterstützt. Durch das Engagement können die Vereine noch mehr qualifizierte Trainingseinheiten anbieten und Kooperationen mit Schulen und Kitas eingehen oder intensivieren. Das wirkt sich auch positiv auf die Mitgliederzahlen der Vereine aus. Oft engagieren sich Freiwillige auch im Anschluss an das FSJ im Verein ehrenamtlich. Und die Rückmeldungen ergeben, dass sich das FSJ auch positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen auswirkt: eine echte Win-Win-Situation, die wir unbedingt auch finanziell stärken möchten“, so Katzidis. „Neben einer Erhöhung des ‚Taschengeldes‘ ist unsere vierte Kernforderung daher eine freie Fahrt für Freiwillige im ÖPNV,“ so Katzidis.

„Unsere fünfte Kernforderung ist die Fortführung, beziehungsweise Neuauflage von Sanierungsprogrammen für Sportstätten. Unsere Vereine leisten im sportlichen und vor allem im gesellschaftspolitischen Bereich herausragende Arbeit. Dafür brauchen sie gute Rahmenbedingungen, zu denen auch eine vernünftige, zeit- und vor allem sachgerechte Infrastruktur gehört, die insbesondere auch den energetischen Ansprüchen der Gegenwart gerecht werden. Das ist vorrangig Aufgabe der Städte und Kommunen. Das Programm ‚Moderne Sportstätte 2022‘ des Landes NRW war ein voller Erfolg, von dem viele Vereine in NRW profitieren konnten. Ein solches Programm muss endlich neu aufgelegt werden“, so der FVM-Präsident.

„Unsere Vereine und ihre Arbeit an der Basis sind eine fundamentale Säule unserer Gesellschaft. Das sind sie vor allem dank der Menschen, die sich im Verein engagieren“, erklärt Katzidis die Forderungen. „Unsere Amateurvereine werden vom ehrenamtlichen Engagement getragen. Deswegen haben wir in den letzten Monaten intensiv erörtert, wie wir das Ehrenamt mit konkreten Forderungen stärken können. Unser Positionspapier ist ein starkes und klares Zeichen zur Unterstützung unserer Vereine. Genau das ist unsere Kernaufgabe als Verband“, so Katzidis, der die Stärkung der ehrenamtlichen Vereins- und Verbandsarbeit beim Verbandstag des FVM im Juni 2022 als eines der strategischen Schwerpunktthemen für die aktuelle Wahlperiode formuliert hatte.

„Für Vereine ist es immer schwieriger, Menschen langfristig für ein ehrenamtliches Engagement zu begeistern. Attraktivitätssteigerungen, sei es durch persönliche Anerkennung beziehungsweise Unterstützung oder durch Verbesserung der Rahmenbedingungen, können auch dazu beitragen, mehr Menschen für die ehrenamtliche Arbeit in einem Fußballverein zu gewinnen“, erklärt Katzidis.

„Wir werden nun innerhalb der deutschen Fußballfamilie sowie beim Landesportbund NRW und in der Politik dafür werben, diese konkreten Forderungen ebenfalls zu unterstützen“, erklärt Katzidis das weitere Vorgehen. „Unsere Kreise und Vereine können das Positionspapier vor Ort ebenfalls für den Austausch mit der Kommunalpolitik nutzen. Auch andere Sportverbände und Verbände außerhalb des Sports sind herzlich eingeladen, sich unseren Forderungen anzuschließen. Je mehr Organisationen und Menschen mitmachen, desto stärker ist die Stimme zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements,“ so Katzidis.


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