Seit dem Inkrafttreten des Gesundheitsmodernisierungsprogramms am 1. Januar 2004 können den Sozialleistungsempfängern nur noch Leistungen gewährt werden, die denen der gesetzlichen Krankenkassen entsprechen. Das hatte zur Folge, dass Sozialhilfe- und Arbeitslosengeld-II-Bezieher sowie andere einkommensschwache Menschen seitdem für die Kosten von Verhütungsmitteln selbst aufkommen müssen. Dies ist ihnen nach der Erfahrung der Schwangerschafts(-konflikt)beratungsstellen im Kreis Düren jedoch oftmals nicht möglich. Bis auf den jeweiligen Eigenanteil übernimmt der Kreis Düren nun die Kosten aus eigenen Mitteln. Ab sofort können nach entsprechender Beratung Zuwendungen aus dem Fonds an nachweislich hilfebedürftige Einwohner des Kreises Düren ausgezahlt werden.
„Die Nachfrage ist enorm hoch, die Bezuschussung wird dringend benötigt“, wusste Walter Oreschkowitsch aus der Praxis zu berichten. Das bestätigte Sandra Stewart für die Beratungsstelle der Evangelischen Gemeinde: „Besonders viele Anfragen kommen von Frauen mit niedrigem Einkommen.“ Für Donum Vitae begrüßte Beate Nießen das Engagement des Kreises Düren. Landrat Wolfgang Spelthahn freut sich, dass es nach dem einstimmigen Kreistagsbeschluss nun allen möglich ist, ihre Familienplanung bewusst anzugehen: „Dadurch entfällt viel nachfolgende Beratung.“