Der Kreis Düren muss 2019 insgesamt 543,1 Millionen Euro aufwenden, ein Jahr später sind es 556,5 Millionen Euro. Die Investitionen liegen nächstes Jahr bei knapp 24 Millionen, 2020 bei 21,3 Millionen Euro.
Da der Kreis Düren über keine eigenen Steuereinnahmen verfügt, finanziert er sich über Gelder, die seine 15 Kommunen über die Kreis- und Jugendamtsumlage aufbringen. Im Gegenzug übernimmt der Kreis zahlreiche Aufgaben für seine Städte und Gemeinden. Die Kreisumlage konnte gesenkt werden. Der sogenannte Hebesatz, der als Berechnungsgrundlage dient und vor allem die Steuerkraft der Kommunen berücksichtigt, wird von 45,9 Prozent auf 41,75 Prozent in den nächsten beiden Jahren reduziert. Das macht gut 400 000 Euro aus.
Die Jugendamtsumlage muss dagegen steigen, da Aufgaben und Aufwendungen, die der Kreis für seine Kommunen erfüllt, weiter zunehmen. Zum einen wird der Kreis die Zahl der dringend benötigten Kita-Plätze weiter ausbauen, so der Landrat. Gab es vor drei Jahren 5600 Plätze, sind es im Kita-Jahr 2018/2019 bereits 6272. Tendenz steigend. Zudem erhöhen sich die Kosten für die Jugendhilfe. Darunter fallen unter anderem Unterstützungsleistungen für Familien, die finanzielle Hilfe für Pflegefamilien oder Heimunterbringungen. „Wir haben im Kreis Düren eine überdurchschnittlich hohe Quote an unterstützungsbedürftigen Familien“, sagte Wolfgang Spelthahn.
Die sogenannten Transferaufwendungen sind mit knapp 390 Millionen Euro der größte Ausgabenposten. Darunter fallen nicht nur die Kosten für Jugendhilfe, sondern zum Beispiel auch Unterstützungsleistungen im sozialen Bereich. Insgesamt können diese Kosten vom Kreis Düren aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht beeinflusst werden.
Zu den großen Investitionsblöcken gehört unter anderem der weitere Ausbau der Kita-Plätze. 2019/2020 wird der Kreis 9,6 Millionen in die Hand nehmen, um die Bedingungen für Kinder weiter zu verbessern. Knapp sechs Millionen Euro fließen in den Straßen- und Radwegeausbau.
Gegenüber der Haushaltseinbringung im September dieses Jahres hatte sich noch eine Verschlechterung der Zahlen abgezeichnet, da der Bund die sogenannten Kosten der Unterkunft für sozial Bedürftige reduzieren will. Dem Kreis Düren fehlen damit 3,6 Millionen Euro, die grundsätzlich über die Kreisumlage finanziert werden müssten. Darauf will der Kreis aber nicht zurückgreifen. Durch weitere Sparmaßnahmen, Mehreinnahmen über Schlüsselzuweisungen und einen Rückgriff auf das Eigenkapital kann das Delta kompensiert werden. Aufgrund der in diesem Zusammenhang geltenden Berechnungssystematik würden die Gemeinden gleichzeitig einen um rund 2,8 Millionen Euro erhöhten Umsatzsteueranteil erhalten.
Für den Doppelhaushalt des Kreises Düren stimmte die schwarz-grüne Mehrheitskoalition, zudem „Die Linke“. SPD und die Fraktionsgemeinschaft UWG/Piratenpartei votierten dagegen.
CDU-Fraktionschef Karl Schavier betonte, dass der Kreis Düren in den vergangenen Jahren mit „intelligenten Maßnahmen“ seine enormen Herausforderungen gemeistert habe. So werde es auch bleiben. Grundlage sei der neue Doppelhaushalt.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Josef Johann Schmitz sagte, der Haushalt sei nicht auf „sicherem Fundament gebaut“ und lasse die Solidarität mit den Kommunen „nicht ausreichend erkennen“.