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Angst vor der Insolvenz geht um

Jeder vierte Betrieb hat wegen Corona Angst vor der Insolvenz. Allerdings sei bis heute nicht alles so schlimm wie befürchtet. Das gaben Unternehmen in der Region bei einer Umfrage an.

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IHK. Foto-Archiv: Jörg Hempel
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Sobald es die Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt, sei ein Großteil der Unternehmen in Nordrhein-Westfalen in der Lage, kurzfristig den Betrieb wieder aufzunehmen. Das teile die IHK Aachen mit. Das sei das Ergebnis einer Befragung der Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 2500 Teilnehmern. 55 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten gegenwärtig noch. Neben diesen könnten 22 Prozent ihren derzeit geschlossenen Betrieb ohne zeitlichen Vorlauf wieder anfahren – unter Einhaltung der erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen.

„In der Region Aachen ist der Anteil der Unternehmen, die derzeit noch arbeiten, mit 71 Prozent sogar höher als in NRW“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Zusätzlich könnten 16 Prozent der derzeit geschlossenen Betriebe ihre Tätigkeit umgehend wieder aufnehmen.“ Entscheidend wird allerdings sein, wie lange die geltenden Beschränkungen noch andauern. „Annähernd jeder vierte Betrieb in NRW bezeichnet die aktuellen Umsatzrückgänge als insolvenzbedrohend. In Aachen sind es geringfügig mehr“, warnt Bayer. „Das sind dramatische Werte.“

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Es gäbe aber auch erste Lichtblicke. Unternehmer in der Region Aachen erwarten, dass sich ihre Umsätze doch nicht ganz so negativ entwickeln wie zunächst befürchtet: Kaum einer der Befragten rechnet jetzt noch mit Umsatzrückgängen von mehr als 50 Prozent. Dafür steigt der Anteil der Betriebe, die bis zu 10 Prozent weniger Umsatz erwarten, deutlich an. „Die Befragten können ihre Situation inzwischen präziser einschätzen als noch im März. Umso wichtiger ist es jetzt, schnell Wege zu einer neuen Normalität zu finden. Die am Mittwochabend von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen zum Wiederhochfahren der Wirtschaft sind ein guter Anfang, reichen aber noch nicht aus“, betont Bayer. Die IHK Aachen fordere, dass zeitnah weitere Lockerungen erfolgen, etwa für Händler, deren Ladenflächen größer als 800 Quadratmeter sind, oder für Restaurant- und
Gaststättenbetreiber, die die notwendigen Schutz- und Hygienemaßamen erfüllen können.

Auch die in Nordrhein-Westfalen befragten Unternehmer haben klare Vorstellungen, wie ein Wiederhochfahren der Wirtschaft gelingen kann. Auf die Frage, welche Faktoren dafür wichtig seien, antworten vier von zehn Befragten, dass jetzt die Nachfrage der Konsumenten wieder steigen müsse. Rund ein Viertel müssten allerdings noch arbeitsorganisatorische Maßnahmen umsetzen, um die notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen zu gewährleisten.

Jeder zweite Unternehmer fordert, dass sich die Politik mehr um die Bereitstellung von Schutz- und Hygienemitteln kümmern muss. Außerdem soll die Wirtschaft durch eine Senkung der Unternehmenssteuer entlastet werden. Daneben halten die Befragten zum Beispiel weitere Soforthilfen in Form von Zuschüssen (40 Prozent), Steuerstundungen (34 Prozent) und Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld (32 Prozent) für sinnvolle Maßnahmen der Politik, um die Wirtschaft zu stützen.


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