„Wir möchten die Menschen im Kreisgebiet animieren und motivieren, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun.“ Landrat Spelthahn schlug bei der Präsentation des Förderprogramms den Bogen zum in der Region anstehenden Strukturwandel, „bei dem die Gewinnung von Strom aus regenerativen Energien eine große Rolle spielt“.
Konkret gefördert werden vom Kreis Düren 1000 Projekte mit jeweils 1000 Euro. Wer also auf seinem Dach Solaranlagen installieren möchte oder sich eine Ladestation beziehungsweise Wallbox anschaffen möchte, wird mit 1000 Euro unterstützt, sofern die Förderrichtlinien erfüllt sind (s. Link unten).
Ergänzend hat die Sparkasse Düren ein Kreditprogramm zu einem auf 10 Jahre festgelegten Zins von 0,89 Prozent aufgelegt. Insgesamt stehen 10 Millionen Euro zur Verfügung. „Das ist das größte Sonderkreditprogramm unserer Geschichte“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Uwe Willner. Wer zum Beispiel 10 000 Euro über 10 Jahre finanziere, müsse monatlich 90 Euro abbezahlen. Auf der Haben-Seite können aber Einnahmen aus der Einspeisevergütung von derzeit 11 Cent pro Kilowattstunde kalkuliert werden. Noch günstiger fahre, wer sich zusätzlich eine Speichermöglichkeit schaffe und seinen selbst produzierten Strom auch selbst verbraucht, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.
Den politischen Antrag zum Förderprogramm „1000 Dächer“ haben CDU und Grüne im Kreistag gestellt. Grünen-Fraktionschef Bruno Voß, der eine Solaranlage auf seinem Privathaus betreibt, betonte mit Blick auf den Klimawandel, es dürfe keine Zeit mehr verloren werden. Die Sonne sei auch in unseren Breiten ein guter Energielieferant. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl Schavier sagte, die vom Kreis Düren aufgelegte Förderung sei ein „hervorragendes Konjunkturprogramm“, weil es in der Region Investitionen in Millionenhöhe auslösen würde.
Das Programm läuft bis Ende 2020 und spricht neben allen Bürgern des Kreises Düren auch gemeinnützige Einrichtungen wie Vereine, Genossenschaften und Stiftungen an. Die Förderung wird nach dem Prinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ verteilt.
Konkret unterstützt wird der Erwerb von neuen Photovoltaikanlagen mit mindestens 4 kWp Leistung. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der Begriff „Kilowatt peak“, der etwas über die Höchstleistung einer Anlage aussagt. Peak kommt aus dem Englischen und heißt: Spitze.
Der Zuschuss ist zweckgebunden. Innerhalb von 12 Monaten nach Fördermittelzusage durch den Kreis muss die Anlage betriebsbereit sein.
Bei Ladesäulen erfolgt die Unterstützung so: Gefördert wird der Kauf neuer Ladesäulen und Wallboxen auf dem Grundstück, an Fassaden oder in Garagen der Antragsteller. Die Ladesäule oder Wallbox muss eine Ladeleistung von 3,7 bis 22 kW bei Normalladesäulen oder 50 bis 100 kW bei Schnell-Ladesäulen besitzen.
Die Photovoltaikanlagen und Ladesäulen beziehungsweise Wallboxen müssen auf dem Eigentum der Antragsteller im Kreis Düren installiert werden.
Die weit und breit außergewöhnliche kommunale Förderung sei auch in Ergänzung zu den konkreten Plänen des Kreises zu sehen, verstärkt auf E-Mobilität und Wasserstofftechnik zu setzen, sagte Landrat Spelthahn. Der Kreis will auf neuen beziehungsweisen stillgelegten Schienennetzen Züge einsetzen, die auf Wasserstoffbasis fahren, zudem ist geplant, ein Tankstellennetz für E-Mobilität aufzubauen und Busse mit Wasserstoffbetrieb anzuschaffen.
Info:
Ansprechpartner für das Förderprogramm „1000 Dächer“ ist beim Kreis Düren David Plum, der unter der Rufnummer 02421 – 22 1061 212 oder [email protected] zu erreichen ist. Nach einer ersten Kontaktaufnahme sind über ihn auch die Antragsformulare zu beziehen.
Weitere Informationen und die Förderrichtlinien gibt es unter www.kreis-dueren.de/1000daecher
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