Perschke, Jahrgang 1947, klage mit seinen Bildern nicht an. Er beschreibe mit der Kamera die Heimat, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern „angemessen“, so der Landrat. Perschkes Bilder seien nicht für oder gegen etwas, sie reflektierten die Region, die seit Jahrzehnten mit dem Abbau der Kohle lebe. „Eine nüchterne Bestandsaufnahme“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.
So ist es. Perschke zeigt die Menschen im Revier, teilweise hat er sie interviewt und kleine Texte neben seine Fotos gestellt. Er zeigt Häuser und Landschaften, die es zum Teil heute nicht mehr gibt. Perschke selbst sagte bei der gut besuchten Eröffnung im Kreishaus, dass ihn die Heimat bewege. Mit seinen Fotos wolle er Emotionen wecken, zeigen, was ist.
Der Diplom-Sozialarbeiter ist schon als Kind mit der Kamera unterwegs gewesen, erst im Ruhrgebiet, wo er mehr als zehn Jahre lebte, später, als er 1982 nach Kerpen-Buir zog, im hiesigen Revier. Für die Bewohner von Manheim am Rand des Tagebaus Hambach verlegte er einen Bildband. Ein Teil der Fotos war 2014 im Rahmen einer Ausstellung im Düsseldorfer Landtag zu sehen. Die jetzt im Kreishaus zu sehenden Bilder sind ein Teil der dieser Fotoschau.
Perschke gewann 1977 den 1. Preis des damaligen Ruhrlandmuseums. Heute lebt er in Merzenich und ist immer noch gerne mit der Kamera unterwegs.
Es ist seine Passion, seine Leidenschaft: Fotos zu produzieren, die für sich selbst sprechen. Bilder, die mehr sagen als 1000 Worte.
Für die musikalische Umrahmung der Eröffnung sorgten Luisa Grothus am Cello und ihr Vater Norbert Heinen am E-Piano. Die Ausstellung ist im Kreishaus bis zum Ende der Sommerferien von montags bis freitags zwischen 8 und 16 Uhr zu sehen (1. Etage).