Der Kreis hat sich deshalb um ein Förderprogramm beworben, das eine so genannte studienintegrierende Ausbildung bieten soll. In Zusammenarbeit mit vier Berufskollegs und Hochschulen soll ein Programm entwickelt werden, das es Azubis ermöglicht, sich während ihrer Ausbildung mit Themen und Inhalten zu beschäftigen, die auf ein Studium angerechnet werden können. Einen ersten erfolgreichen Schritt ist der Kreis Düren bereits gegangen: Thomas Rachel, Staatssekretär im Bundesforschungs- und Bildungsministerium, übergab Landrat Wolfgang Spelthahn einen Förderbescheid über 60 000 Euro. Mit dem Geld wird nun ein Konzept für eine studienintegrierte Ausbildung erarbeitet. Wenn der Kreis Düren den Zuschlag erhält, wird das Bildungsangebot entsprechend ausgebaut.
Der Kreis arbeitet mit vier Berufskollegs in Jülich, Frechen, Hennef und Düsseldorf zusammen und übernimmt die Koordinierung. Die vier Schulen arbeiten bereits mit Hochschulen zusammen. Nun geht es darum, bestimmte schulische Inhalte der Kollegs so zu gestalten, dass sie akademischen Ansprüchen genügen und anerkannt werden können. Ziel ist es, dass junge Auzubis in den ersten anderthalb Jahren 30 studienrelevante Creditpoints erlangen können.
„Wir wollen damit die Abbrecherquote im Dualen System und im Studium senken“, sagten Sybille Haußmann, Leiterin des Kreis Dürener Schulamtes, und Dorothea Scherer, für Berufskollegs zuständige Dezernentin bei der Bezirksregierung Köln. Zudem solle die Chance verbessert werden, Auszubildende mit höheren Abschlüssen längerfristig an die Betriebe zu binden. „Am Ende können alle profitieren“, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Staatssekretär Rachel sagte, die Resonanz auf das Förderprogramm sei groß. Für die erste Stufe seien 176 Anträge eingegangen, 30 wurden zunächst positiv beschieden. „Daran sieht man, dass Bildung ein hochrelevantes Thema ist“, ergänzte der Landrat.
Der Kreis Düren wird nun bis Ende Februar 2020 einen ausführlichen Projektplan vorlegen, der bei einer Bewilligung in 48 Monaten mit finanzieller Unterstützung des Forschungs- und Bildungsministeriums umgesetzt würde.