Immer an der Rur entlang geht es in die eine Richtung irgendwann leicht hügelan bis in die Eifel. Das kann ganz schön anstrengend werden, jedenfalls wenn man sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg macht. Da die sommerlichen Temperaturen alleine meist schon ausreichen, den geneigten Ausflügler rasch ins Schwitzen zu bringen, bleibt es also lieber im Flachland und gen Linnich gewandt. Das hübsche Nachbarstädtchen hat einiges zu bieten: Kunst und Kultur im Glasmalereimuseum etwa und manchmal sogar direkt am Rurufer. Auch die Kirche ist dekorativ, und leckeres Eis soll es in Linnich ebenfalls geben. Also ab aufs Fahrrad, alternativ werden die Wanderschuhe geschnürt, und auf geht es der Rur folgend Broich rechts oben liegen lassend vorbei an Tetz und dann einen mutigen Schlenker einmal quer über den Erzelbach kreuzen – ganz unromantisch besser bekannt als L 253. Dieser Abschnitt der Strecke ist nicht ganz so hübsch, bringt aber schnell ans Ziel: Kiffelberg. Gleich vor den Toren Linnichs gelegen, zeigt Kiffelberg seinen Besuchern ein freundliches Gesicht. Eine Handvoll Häuser scheint sich gleichsam im Kreis versammelt zu haben. Ringsherum grünt und blüht es, Obstbäume stehen in Reih und Glied und versprechen reiche Ernte im Herbst. Selbst eine gastronomische Einrichtung gibt es. Die Speisekarte kann nicht verraten werden – zu häufig wechselt das Angebot.
Die Ursprünge des kleinsten Ortsteils der Stadt Linnich liegen im Dunkeln der Geschichte verborgen. Auch über die genaue Einwohnerzahl der wenige Anwesen zählenden Siedlung weiß man bis heute nichts Genaues. Einige Quellen wissen zu berichten, dass im 15. Jahrhundert ein Junker Dietrich Kolff das „Haus Kiffelberg“ als Lehen erhalten habe. Nur wenige Jahre später ging Kiffelberg an den Junker des benachbarten „Guts zu Ertzelbach“. Roggen, Gerste und Weizen, so berichtet ein E. von Oidtmann in den „Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein“ von 1887, sind noch Ende des 18. Jahrhunderts dort angebaut worden. Woher jedoch der Name des einstigen Guts Kiffelberg stammt, vermag auch diese Quelle nicht aufzudecken – ein Grund mehr, sich auf den Weg zu machen und herauszufinden, ob vielleicht namengebendes Gewächs hinter den Obstbäumen ein Plätzchen auf dem Acker gefunden hat.