„Wir können was bewegen!“ lautete das Motto des Tages und das Thema des Festredners im bis auf den letzten Platz besetzten großen Sitzungssaal. Gastgeber Landrat Wolfgang Spelthahn erinnerte eingangs an die Gründung der ISaR im Juni 2002. Entstanden ist der Zusammenschluss von mittlerweile 300 Einrichtungen und 1700 Personen aus dem zeitlich befristeten ökumenischen Projekt „Teilhabe im Alter“. Durch die vorbildliche Zusammenarbeit der verschiedenen in der Seniorenarbeit aktiven Akteure wurde das Angebotsspektrum seinerzeit deutlich erweitert. Um der Aufbauarbeit eine langfristige Perspektive zu geben, hatte der Kreis Düren seine Seniorenarbeit von einer freiwilligen Leistung zur Pflichtaufgabe gemacht.
„Im Kreis Düren gab und gibt es ein ungeheuer großes Potenzial an ehrenamtlichem Engagement, das wir seit 2002 hauptamtlich begleiten und unterstützen. Mit ihren vielen Veranstaltungen in den kreisangehörigen Kommunen ist die ISaR eine Erfolgsgeschichte“, würdigte Landrat Wolfgang Spelthahn die Arbeit der Aktiven. Die ISaR sorgt mit Angeboten wie ihren dezentralen Frühstückstreffen nicht nur für soziale Teilhabe, sondern engagiert sich auch kulturell und politisch. Ob Armut im Alter, die Wohnberatung, Fortbildungen oder das Thema Demenz: „Die ISaR ist hervorragend aufgestellt“, lautete das Fazit des Landrates. Augenfällig wurde das auch in einem Kurzfilm von Roswitha Wirtz.
Wie wollen wir künftig leben und was müssen wir heute tun, damit aus den Wünschen Wirklichkeit wird, lautete die Leitfrage von Franz Müntefering mit Blick auf die immer älter werdende Bevölkerung. „Wir alle können den Wandel unserer Gesellschaft gestalten. Wir dürfen nur nicht müde werden“, ermunterte er die ISaR-Mitglieder, weiterhin aktiv zu bleiben. Dabei nahm er die Pflege („Pflege ist ein Beruf, der ordentlich bezahlt werden muss“) ebenso in den Blick wie Hospize, in denen menschenwürdiges Sterben möglich ist. Mobilität in der eigenen Wohnung („Nageln Sie sich Ihren Teppich an die Wand“) und im Wohnquartier waren ebenso Themen Demenz („Trotz Demenz bleibt jeder Mensch ein Individuum“), Vorsorgevollmacht („Sagt ein 80-Jähriger: Darum kümmern wir uns, wenn wir mal alt sind“) und Essen auf Rädern („Auf Rädern zum Essen in Gemeinschaft ist besser“).
Um möglichst vital alt zu werden, empfahl der 78-Jährige Laufen („Bewegte Beine ernähren das Gehirn“), Lernen („Lösen Sie Probleme“) und Lachen („Erkennen Sie die schönen Seiten des Lebens“). Unverzichtbar ist für Franz Müntefering auch das Miteinander, die Solidarität untereinander: „Jeder Mensch braucht soziale Kontakte und seien es Begegnungen und Gespräche im Supermarkt.“
Der ISaR erwies er seine Reverenz, denn „letztendlich werden die Herausforderungen des demografischen Wandels von unten, also in den Kommunen bewältigt. Was sie dazu benötigen, sind Handlungsmacht und Geld“.
Mit Musik- und Tanzbeiträgen rundete die ISaR ihre Jubiläumsfeier ab. Grußworte sprach Elke Ricken-Melchert, Leiterin des Amtes für Demografie, Kinder, Jugend, Familie und Senioren; die Moderation übernahm Monika Sandjon von der Koordinationsstelle „Pro Seniorinnen und Senioren im Kreis Düren“. Ein besonderer Dank galt den vielen besonders Aktiven der Kerngruppe, die der ISaR auch ein Geburtstagsständchen sangen. Zur Erinnerung an den Feiertag trug sich Franz Müntefering ins Gästebuch des Kreises Düren ein