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Überlegungen zu 100 Jahre Frauenwahlrecht

Im November diesen Jahres wird in Deutschland 100 Jahre Frauenwahlrecht gefeiert. "Ein Meilenstein in der Geschichte der Demokratie in Deutschland und Grundlage für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern" heißt es in der Mitteilung der Stadt Jülich.

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Im Baugebiet Lindenallee ist eine Straße Nettchen Körfer gewidmet. Foto: tee
Im Baugebiet Lindenallee ist eine Straße Nettchen Körfer gewidmet. Foto: tee
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Anlässlich dieses Jubiläums hat die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen NRW eine Karte der „Ersten Ratsfrauen in NRW“ erstellt. Jülich ist dort mit seinen ersten Ratsfrauen „Nettchen Körfer“ und „Christine de Jong“ ver- treten. Bereits bei der ersten Wahl zu der Frauen zugelassen waren, im Jahr 1919, zogen diese beiden Frauen in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Jülich ein. Heute tragen ihnen zu Ehren zwei Straßen in Jülich ihre Namen. Die Karte der „Ersten Ratsfrauen in NRW“ kann unter www.frauenbueros-nrw.de eingesehen werden.

In direkter Nachbarschaft zur Nettchen-Körfer-Straße ist Christine de Jong ein Straßenzug gewidmet. Foto: tee

Doch obwohl in Jülich bereits sehr früh Frauen in der Politik mitgemischt haben, sind wir auch 100 Jahre später noch weit entfernt von einer Besetzung des Stadtrates gleichermaßen mit Männern und Frauen. Auch mit Blick auf die Kommunalwahlen 2020 lädt die Gleichstellungsstelle der Stadt Jülich daher alle politischen Vertreter dazu ein, gemeinsam zu ergründen, warum Frauen auch heute noch in den kommunalpolitischen Gremien so wenig vertreten sind und wie dem entgegengewirkt werden kann.

Ein erstes Treffen fand leider in einem überschaubaren Kreis statt, allerdings sei, so Koordinatorin Jessica Fischer von der Gleichstellungstelle der Stadt Jülich, der zweistündige Austausch sehr intensives und aufschlussreich gewesen. Anfangs sei die aktuelle Situation der Frauenanteile in den politischen Gremien von Bund, Land und in der Stadt Jülich betrachtet worden. Von den Parteien wurde deutlich gemacht, dass durchaus die Bereitschaft und auch der Wunsch bestehe, mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen, es aber an motivierten Frauen mangele. Als größtes Hindernis wurde mehrfach die zeitliche Verbindlichkeit benannt, neben familiären Verpflichtungen noch ein Ehrenamt in einer Partei auszuüben. Zudem wurde auf die allgemeine Politikverdrossenheit in der Bevölkerung hingewiesen. Dennoch wurde auch das Problem der patriarchalen Strukturen in den Parteien angesprochen und erkannt. Fazit: Frauen seien in einer großen Männerrunde viel zu oft nicht mutig und selbstbewusst genug, um sich gegen die Strukturen zu behaupten. Sie seien oft zu selbstkritisch, fühlten sich nicht bereit für eine politische Aufgabe, wollten lieber gefragt werden, statt sich selbst aktiv nach vorne zu bringen. Zudem würden sie viel zu oft noch nach ihrem Äußeren und ihrer Mutterschaft bewertet, statt nach Inhalten.

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Koordinatorin Fischer erklärte auf Nachfrage, dass ein Maßnahmenkatalog erstellt worden sei, wie vermehrt Frauen zu kommunalpolitischem Engagement animiert werden könnten. Dieser sei den Parteien zur parteiinternen Diskussion zur Verfügung gestellt worden.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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