In Jülich leben Menschen aus 120 Nationen friedlich miteinander und feiern regelmäßig ihr Fest der Kulturen. Im Jahr 2009 wurde Jülich als Ort der Vielfalt ausgezeichnet. Im Rat der Stadt sind keine rechtsextremen Parteien vertreten (einschließlich AfD, deren Anhänger sicherlich längst nicht alle dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sind, die es aber nicht schaffen, sich von diesen Elementen nachhaltig zu distanzieren). Also alles gut in Jülich?
Als 2014 Schmierereien mit Naziparolen im Stadtgebiet auftauchten, gab es viele engagierte Bürgerinnen und Bürger, die mit Putzmitteln dem Spuk ein Ende machten, u.a. auch mit tatkräftiger Unterstützung der JuSos. Im gleichen Jahr verfassten Jülicher Religionsgemeinschaften die Jülicher Erklärung, die mit mehr als 1000 Unterschriften ein deutliches Zeichen für Toleranz setzte.
Als NPD Vertreter mit fadenscheinigem Vorwand eine Genehmigung für eine „Mahnwache“ erhielten, zeigte die SPD (übrigens wortwörtlich) Flagge. Das und eine spontane Plakataktion gegen einen weiteren Infostand brachten uns mehrere Drohanrufe ein.
Auf unsere Initiative hin wurde im Hallenbad ein Tag für Frauenschwimmen eingeführt. Prompt tauchten AfD-Vertreter (aus Wuppertal!) auf, um gegen „Burkaschwimmen“ in Jülich mit unsäglichen Parolen Stimmung zu machen – ohne auf Resonanz zu stoßen.
Als sich in Linnich das selbst ernannte Grüppchen „Bürger stehen auf“ zum Marsch traf, nahmen viele engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Jülich, darunter eine große Gruppe SPD Vertreter, an der um ein vielfaches größeren Gegendemonstration teil.
Die Informationsveranstaltung der Stadt Jülich zum Bau der Erstaufnahmeeinrichtung auf der Merscher Höhe verlief dank excellenter Vorarbeit der Verwaltung sehr gut und in der Folge organisierten sich viele Hilfsaktionen für Flüchtlinge.
Also nochmal die Frage: Alles Gut in Jülich? Nicht ganz, und nicht immer. Aber wir in Jülich hatten bis jetzt stets gute Antworten auf rechte Tendenzen und dabei arbeiten Rat und Verwaltung immer sachlich und konstruktiv zusammen.