Eigentlich hätte er die Heckfeld-Brücke längst sperren müssen. Das betonte Robert Helgers als Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Jülich. Ein Abriss lässt sich nicht verhindern. Das habe eine Überprüfung ergeben. „Die Lebenszeit ist zu Ende“, sagte Helgers. Im jüngsten Planungsausschuss kam dann die finale Meldung: Ab Dreikönige wird der Rurübergang zwischen „Schäl Sick“ und Heckfeld geschlossen.
Eine Bürgerinitiative hatte sich im Sommer gegründet, die rund 1000 Unterschriften zusammengetragen hat, damit die Fahrrad- und Fußgänger-Brücke, die von der Kirchberger Straße aus zur Herzogin-Jakobe-Straße im Heckfeld führt, an gleicher Stelle neu errichtet wird. Es gehe nicht um Bequemlichkeit, um nach der Wiedereröffnung der Rurbrücke die 800 Meter Umweg in die Innenstadt zu sparen, es gehe um Sicherheit und zwar vor allem für die Schulkinder. Davon haben die Engagierten zuletzt auch die Politik überzeugen können.
In der letzt Ratssitzung haben sich schließlich alle Fraktionen für einen Ersatzbau ausgesprochen. Perspektivisch wichtig sei die Anbindung „links der Rur“ mit dem Wohngebiet Ölmühle und künftig auch des Quartier Nierstein. Die Verwaltung soll nun prüfen, wie eine kostengünstigere Variante, als die im April vom Tiefbauamt angekündigte, möglich ist. Von Baukosten zwischen 1,2 und 1,7 Millionen Euro war die Rede.
An dieser Brücke, so konstatierte Heinz Frey (UWG JÜL), werde ein exemplarisch Problem klar, die Instandhaltung und der Unterhaltung.“ Irgendwann seien die Brücken so marode, dass sie ersetzt werden müssten. Einigkeit herrschte in dem Punkt, dass nicht nur Prüfaufträge erteilt werden sollten, sondern „ein klares Signal gesetzt wird, dass es dort auch in Zukunft eine Brücke geben soll“, betonte Katja Böcking (SPD). Darum wurde grundsätzlich der Neubau beschlossen und es sollen Mittel in den Haushalt eingestellt werden.
Bis zu einem Neubau müssen sich die Betroffenen allerdings noch gedulden. Helgers ließ im Ausschuss keinen Zweifel daran. Erst nach der Schließung werden die Genehmigungsverfahren angegangen. Die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde bräuchte erfahrungsgemäß länger für diesen Prozess. „Es wird keine kurzfristige Lösung geben“, sagte er wörtlich. Das gilt auch deshalb, weil noch Versorgungsleitungen für Gas und Wasser in diesem Bereich verlegt werden müssen. Heinz Frey aus Ausschussvorsitzender formulierte stellvertretend: „Dann müssen wir diese Übergangszeit wieder ertragen.“