„Wir diskutieren ständig über Bäume“, sagte Heinz Frey als Erläuterung, „dazu ist es für uns unbedingt erforderlich zu wissen, an welcher Stelle stehen wie viele Bäume.“ Es gehe dabei nicht nur um das Stadtzentrum, sondern auch die übrigen Stadtgebiete. „Damit wird letztlich auch eine Übersicht erhalten, wo besonderer Handlungsbedarf ist, bzw. wo Jülich besonders begrünt ist, bitten wir die Übersicht getrennt für die lnnenstadt, die Stadtteile und Ortsteile zu erstellen“, heißt es in dem Antrag.
Deutliche Zustimmung gab es nicht nur von Bündnis 90/ Die Grünen, auch Harald Garding (SPD) sprach sich für eine Versachlichung des Themas aus. Allerdings legte er nach, dass aus seiner Partei bereits Klaus Gundelach mehrfach diese Forderung zur Sprache gebracht habe. Wichtig war Garding außerdem, dass je nach Ergebnis der Zählung diese nicht als Rechtfertigung für Fällaktionen missbraucht werden dürfe. „Ich glaube nicht, dass es ein Feigenblatt sein sollte“, merkte Marco Johnen (CDU) an, sondern vielmehr zur Versachlichung beitrage. Er hakte außerdem nach, wie hoch der Aufwand sei und ob die Erhebung nicht im Zuge der Baumkontrollen stattfinden könne.
Diese Verfahren fand auch die Zustimmung von Bürgermeister Axel Fuchs. Heinz Frey räumte ein, dass das Kataster ja „nicht schon morgen“ vorliegen müssen. „Man kann man ja in der Kernstadt anfange und es dann in Ortschaften fortführen – oder umgekehrt.“
Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Bei der Stadt Jülich wird derzeit vom Bauhof ein Kataster geführt, das über den Zustand eines jeden Baumes in öffentlichen Grünanlagen und an Straßen/Wegen und Plätzen „Buch führt“. Zu sehen ist das an den Nummerierungen der Bäume in etwa vier bis fünf Metern Höhe. Dieses Kataster ist allerdings nicht öffentlich, wie auf Nachfrage zu erfahren war. Das Kataster dient der Zustandskontrolle, dem „Pflegegrad“ und zur Bestimmung des Überwachungsintervalls. Wichtig war dies etwa nach dem Orkan „Ela“ vor fast zehn Jahren.
Bäume in städtischen Waldflächen seien nicht einzeln dokumentiert und erfasst. Das, so Dezernent Thomas Mülheims, sei nicht leistbar, weil es „Bäume in einer siebenstelligen Zahl“ beträfe. Daher wäre noch zu klären, ob im Antrag der JÜL auch private Bäume gemeint sind. Hinzu kämen dann noch mal verschiedene Privatwaldbesitzer und staatliche Waldflächen/Staatsforst.