Start Politik B90/Die Grünen Ostermarschaktion in Jülich gegen Urananreicherung und für Atomausstieg

Ostermarschaktion in Jülich gegen Urananreicherung und für Atomausstieg

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Ostermarschproteste in Gronau und Jülich gegen Urananreicherung | Foto: B90/DG
Ostermarschproteste in Gronau und Jülich gegen Urananreicherung | Foto: B90/DG
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In Jülich hat am Karfreitag, 14. April 2017, am Tor der Enrichment Technology Company (ETC) eine Ostermarschaktion stattgefunden. Rund 50 engagierte Personen beteiligten sich an der Ostermahnwache. Die in Jülich ansässige ETC erforscht, entwickelt und baut Gaszentrifugen für Urananreicherungsanglagen. Zum Protest hatte das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ aufgerufen.

Rede von Marita Boslar

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Rund 250 Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner aus Belgien, aus den Niederlanden und aus der Bundesrepublik haben sich Karfreitag (14. April 2017) in Gronau am Ostermarsch zur bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage beteiligt. Ihre eindeutige Forderung an die Landes- und Bundespolitik: Sofortige Stilllegung der umstrittenen Uranfabrik. Auch in Jülich wurde mit Nachdruck gegen Urananreicherung und gegen den Bau von Zentrifugen für Urananreicherungsanlagen demonstriert.

In der Gronauer Urananreicherungsanlage wird Natururan für den späteren Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet (angereichert). Der Urenco-Konzern, an dem unter anderem die Energieunternehmen RWE und E.ON beteiligt sind, hat für die Anlage in Gronau eine unbefristete Betriebsgenehmigung. Mit Uran aus Gronau werden Atomkraftwerke in der Bundesrepublik, aber auch in Belgien, Frankreich und anderswo betrieben.
Die Urananreicherung in Gronau erfolgt mit dem Zentrifugenverfahren, das grundsätzlich auch zur Produktion von Uran für Atomwaffen geeignet ist.
Auch das iranische und pakistanische Atomprogramm basiert auf dieser Zentrifugentechnik.

In Jülich ist die Enrichment Technology Company (ETC) ansässig, ein Tochterunternehmen des Urenco-Konzerns und des französischen Atomkonzerns Areva. Die ETC erforscht und entwickelt Zentrifugen für Urananreicherungsanlagen und baut sie auch. In der Vergangenheit hatte sie auch einen Produktionssitz neben der Urananreicherungsanlage in Gronau, der aber bereits vor einigen Jahren geschlossen wurde.

Schulterschluss der Anti-Atomkraft-Bewegung mit Friedensorganisationen

Der Gronauer Ostermarsch wurde wie in den letzten Jahren im Rahmen der bundesweiten Ostermärsche der Friedensbewegung durchgeführt. Bei zwei Kundgebungen am Bahnhof und vor der Urananreicherungsanlage kamen Mitglieder regionaler und überregionaler Organisationen zu Wort, darunter Gertrud Roth (Katholische Frauen Deutschlands, Gruppe Ahaus),
Marc Alexander von der belgischen Anti-Atomkraft-Bewegung
(11maartbeweging), Dr. med. Angelika Claussen (Ärztevereinigung IPPNW), Karl-Willhem ter Horst (Pastor i. R. aus Schüttorf) und Joachim Schramm vom Organisationskomitee des Ostermarsches Rhein-Ruhr.

Texte einiger Reden unter https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2017/reden

Veranstaltet wurde der Gronauer Ostermarsch vom Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen. Zur Teilnahme hatten rund 30
Organisationen aufgerufen: Aus Gronau u. a. der Arbeitskreis Umwelt, der DGB, die Fraktion DIE LINKE im Gronauer Stadtrat, die Grün Alternative Liste (GAL) und der Natur- und Umweltschutzverein. Aus der Gronauer Umgebung unterstützten unter anderem der Arbeitskreis Umwelt Schüttorf, die Initiative Enschede voor Vrede, die Stichting VEDAN, der Grafschafter Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ den Aufruf zur Teilnahme an der Aktion.
Überörtlich unterstützte u. a. der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) den Aufruf zur Teilnahme an dem Gronauer Ostermarsch.

Im Aufruf zur Teilnahme an dem Gronauer Ostermarsch hieß es: „Die in Jülich erforschte und in Gronau angewandte Zentrifugentechnologie für die Urananreicherung ist eine massive Bedrohung für den Frieden. In der Urenco-Anlage in Almelo (NL) entwendete der pakistanische Wissenschaftler Dr. Khan in den 1970erJahren Baupläne und verhalf so Pakistan zur Atombombe. Von dort gelangten die Pläne auch an den Iran
und Nordkorea.“

Mit dem Ostermarsch in Gronau wurde unter anderem folgenden Forderungen Nachdruck verliehen: „Verbot der Urananreicherung und Zentrifugenforschung! Vernichtung und “Entsorgung” aller Atomwaffen und Uranmunitions-Bestände! Stopp aller Waffenexporte und Kriegsbeteiligungen! Sofortige Stilllegung aller Uranminen und Atomanlagen weltweit! Förderung von gewaltfreien Ansätzen zur Konfliktlösung statt Wettrüsten!“

Engagierter Protest auch in Jülich / Weitere Aktionen

In Jülich fand Karfreitag ebenfalls eine Ostermarsch-Aktion am Gelände der ETC/Urenco statt. Rund 50 engagierte Personen beteiligten sich an einer Oster-Mahnwache.In Jülich werden Zentrifugen für Urananreicherungsanlagen entwickelt und hergestellt. Organisiert hatte in Jülich den Protest das Aktionsbündnis Stop Westcastor.

 

Hintergrundinformationen zum Ostermarsch in Gronau und zum Protest in Jülich unter www.sofa-ms.de,
http://westcastor.blogsport.de.

In den nächsten Tagen finden zahlreiche weitere Osteraktionen der
Friedensbewegung statt: Im Münsterland, im Ruhrgebiet, am Atomwaffenlager Büchel (Rheinland-Pfalz) und anderenorts.

Informationen:
http://www.ostermarsch-ruhr.de, https://www.friedenskooperative.de

(PM Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz)


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