Um das Problem leerstehender Läden anzugehen, müssen wir Ideen für die ganze Innenstadt entwickeln. Nur wenn wir es schaffen, dass wieder mehr Menschen regelmäßig in die Stadt kommen, auf den Markt gehen, eine Kleinigkeit essen und dabei eben auch ihre Einkäufe tätigen, haben kleine Einzelhandelsgeschäfte eine Chance zu überleben.
Denn machen wir uns nichts vor: Die meisten Einkäufe werden in Supermärkten, der nächsten Großstadt und online erledigt. Deshalb müssen wir die Innenstadt aus einem anderen Blickwinkel betrachten: als einen Ort, an dem wir unsere Freizeit verbringen, der uns als sozialer Treffpunkt dient.
Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts werden momentan Vorschläge diskutiert. Zu oft geht es jedoch um einzelne Großveranstaltungen. Auf dem Marktplatz wird eine für Events optimierte Steinwüste vorgeschlagen – auf der sich in den künftig sehr heißen Sommermonaten niemand aufhalten wird. Die Grünen streben hingegen einen Marktplatz mit Außengastronomie, begrünten Fassaden und schattenspendenden Bäumen an.
Aber es gibt nicht nur die Entwicklung, immer mehr online einzukaufen. Ebenso erhalten Märkte mit regionalen Produkten, der Kunsthandwerkinnenmarkt und nachbarschaftliche Events wie der Feierabendmarkt großen Zulauf. Chancen bieten auch Geschäfte mit Nischenangeboten wie handgemachten Produkten, Genussläden oder der geplante Unverpackt-Laden. Leerstehende Läden können für Eltern-Kind-Cafés oder Kinderbetreuung, die Glasfronten als Werbeflächen für Kunst, Kultur oder die historischen Fotos von Jülich genutzt werden.
Die Menschen müssen einfach und bequem in die Innenstadt kommen. Und zwar nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit dem Rad. Es fehlen allerdings durchgehende und beleuchtete Fahrradwege. Wir brauchen Abstell- und Lademöglichkeiten, barrierefreie Fußwege und einen Ausbau des ÖPNV.
Um die Leerstände wirksam zu bekämpfen, muss aus Sicht der Grünen das Integrierte Handlungskonzept für eine mutige Umgestaltung der Innenstadt genutzt werden.