Wer heute die Farbe Orange zeigt, der setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Die symbolische Farbwahl geht auf eine Kampagne der „UN Women“ der Vereinten Nationen zurück. Bereits zum zweiten Mal nimmt auch Jülich teil. So sind aktuell in den Fenstern des Rathauses orangene Herzen in den Fenstern sowie ein großes Banner an der Gebäudefront zu sehen. Dieses Mal wird es in der Herzogstadt im Übrigen, aus Rücksicht während der Energiekrise, keine beleuchteten Fenster geben. Judith Unruh, Praktikantin der Stadtverwaltung, schmückte darüber hinaus das Schaufenster der Stadtbücherei mit orangefarbener Literatur. Wer heute noch partizipieren möchte, kann dies auch spontan tun. Denn eigentlich sind alle bei der Aktion eingeladen, mitzumachen.
Zu „Orange Your City“ trug in der Innenstadt ebenfalls ein Stand der Stadt Jülich auf dem Markplatz bei. Neben Vertreterinnen der städtischen Verwaltung und der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen für den Kreis Düren zeigten auch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Eigeninitiative und gesellten sich zu den in Orange gekleideten Frauen.
„Es ist total sinnvoll und wichtig, dass wir Farbe bekennen und unseren Standpunkt vertreten“, sagte Maria Benner, teil der Geschäftsführung bei der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen. Gewalt beginne da, wo man sich unwohl fühle, erklärte die Gleichstellungsbeauftragte Jessica Fischer. Das kann schon ein sexualisierter Spruch am Arbeitsplatz oder ein Hasskommentar in den sozialen Netzwerken sein. Immer wieder werden Frauen durch solche Verhaltensweisen, bei denen Männer versuchen eine Machtposition auszufüllen, in eine Form der Zurückhaltung gedrängt. Die Gewaltspirale dreht sich weiter bis zum Mord. Im letzten Jahr haben 113 Frauen in Deutschland durch die Hand des beispielsweise Partners oder Ex-Mannes den Tod gefunden. Femizide nennt man diese Verbrechen.
Und dass „Orange Your City“ ein voller Erfolg ist, zeigt die einfache Tatsache, dass einige Frauen mit dem Satz „Ich habe da mal eine Frage…“ den Stand aufgesucht und einen Termin mit der Beratungsstelle festgemacht haben.
Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, dann diese bei der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen im Kreis Düren suchen. Die Telefonnummer lautet 02461 58282. Sollte der Anruf außerhalb der Sprechzeiten getätigt werden, ruft die Beratungsstelle mit unterdrückter Nummer zurück. Auch per Mail an [email protected] ist die Stelle erreichbar.
Rund um die Uhr ist außerdem das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Telefonnummer 08000 116 016 für ein Gespräch da.