Kurz nach 1:30 Uhr in der Nacht klopfte es an die Scheibe eines parkenden Autos in Siersdorf. Der darin befindliche Insasse erkannte einen Mann, der rauchend vor dem Fahrzeug stand und ihn lautstark zum Aussteigen aufforderte, wobei er behauptete, von der Polizei zu sein. Daran hatte der Autofahrer starke Zweifel, weshalb er davonfuhr. Der angebliche Polizist nahm in einem Pkw die Verfolgung auf, die sich über mehrere Kilometer und Minuten hinzog. Der Verfolgte konnte das Kennzeichen des Wagens ablesen, den Unbekannten letztlich abschütteln und die echte Polizei informieren.
Die schickte Beamte zur Anschrift der Autobesitzerin. Dort trafen sie die Frau an, die erklärte, soeben von ihrem alkoholisierten Ehemann angegriffen worden zu sein. Ihr Mann war zuvor mit dem besagten Fahrzeug unterwegs gewesen, nach seiner Rückkehr habe es Streit gegeben und nun sei er zu Fuß unterwegs.
Kurz nach 3 Uhr fanden die Polizisten den gesuchten 44-Jährigen, der sich ganz in der Nähe hinter einer Hecke versteckt hatte. Der Siersdorfer hatte laut Test 1,42 Promille im Blut und zeigte sich wenig einsichtig in Bezug auf die ihm vorgeworfenen Straftaten: Trunkenheit und Nötigung im Straßenverkehr, Amtsanmaßung und Körperverletzung. Zur Verhinderung weiterer Taten verbrachte er nach durchgeführter Blutprobenentnahme den Rest der Nacht in einer Zelle der Polizeiwache Jülich.