
Die rund 1 000 Menschen, die im Kreis Düren in der Lebensmittelindustrie arbeiten, machen einen systemrelevanten Job – nicht erst seit der Coronakrise. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin. „Während in der Pandemie viele Branchen auf Kurzarbeit oder Homeoffice umgestellt haben, ist die Ernährungsbranche teils noch immer von Extra-Schichten und Überstunden geprägt“, sagt Diana Hafke von der NGG-Region Aachen.
Die Beschäftigten erwarteten nun eine Anerkennung für ihre Leistung. Dafür will sich die Gewerkschaft in den aktuell laufenden Tarifverhandlungen etwa in obst- und gemüseverarbeitender Industrie, in der Mineralbrunnen- und in der Brotindustrie starkmachen. „Nicht nur die Hamsterkäufe im März und April haben zu einer höheren Arbeitsbelastung in der Branche geführt. Wenn jetzt im Sommer die Gastronomie und der Inlandstourismus wieder Fahrt aufnehmen, könnte es auch zu vermehrten Bestellungen durch Großabnehmer kommen“, erklärte Hafke. Zwar habe es in einzelnen Bereichen der Lebensmittelwirtschaft auch Einbrüche gegeben, etwa bei der Versorgung von Caterern und Kantinen. Insgesamt habe sich die Branche aber krisenfest gezeigt. Corona dürfe nicht als Argument dafür herhalten, überfällige Lohnerhöhungen zu verhindern. „Wer durch seine tägliche Arbeit einen Beitrag dazu leistet, dass Essen und Trinken auch in der Krise nicht ausgehen, hat eine höhere Wertschätzung verdient“, so die Gewerkschafterin.