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„Portalpraxis“ für Medizin der Zukunft

Es ist ein wahres Mammutprojekt, das Dr. Gabriel Yihune sich da auf die Fahne geschrieben hat. Am Ortseingang von Koslar wächst nach fünf Jahren Planung seit Juni dieses Jahres das neue Notfall- und Gesundheitszentrum des Ortes.

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"Auf weitere gute Zusammenarbeit" steht auf der Plakette, die feierlich auf der Baustelle des neuen Gesundheitszentrums in Koslar anbrachte. Foto: Volker Goebels
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Die schlichten Fakten: Auf einem Grundstück von 1.400 Quadratmetern Größe entsteht der Neubau, der schließlich vier Behandlungsräume sowie – und das ist eine der Besonderheiten des neuen Zentrums – zwei voneinander getrennte Eingänge und zwei ebenfalls separierte Wartebereiche bieten soll. Denn, so die Lehre aus der Corona-Pandemie: Patienten mit und ohne infektiöse Krankheiten sollen künftig getrennt voneinander behandelt und betreut werden können, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Aktuell arbeitet das Team der Praxis Yihune zu diesem Zweck an zwei Standorten.

Auch eine Zufahrt für den Rettungswagen sowie einen Schockraum soll das künftige Gesundheitszentrum bieten. Ultraschallraum, Räumlichkeiten für Laborarbeiten und ein abgetrennter Arbeitsbereich für die medizinischen Fachangestellten komplettieren die Planungen. Ausreichend Parkplätze wird es auch geben, 22 Stück sollen es werden. Die lange Liste macht schnell deutlich, dass die Investitionssumme nicht grade klein sein dürfte. Ein Blick in die detaillierten Unterlagen, die der Allgemeinmediziner zusammengestellt hat, bestätigt diese Vermutung. 1,5 Millionen Euro kommen für Grundstückserwerb, Neubau und Umzug aus der alten in die neue Praxis zusammen. Wer ein solches Risiko schultert, freut sich natürlich über Fürsprecher und Unterstützer. Heribert Braun, Lokalpolitiker aus Koslar, ist einer von ihnen und deshalb auch gerne zum offiziellen Ortstermin am Mittwoch an der Kreisbahnstraße erschienen. Schon als Gabriel Yihune dem Lokalpolitiker die ersten Pläne erläuterte, hat er gesagt „das ist förderungswürdig und hat das dann auch durch den Rat gebracht“, freut sich der Koslarer Arzt. „Das habe ich dann zumindest als meine Aufgabe gesehen“, ergänzt Braun. Teil der selbstgestellten Aufgabe war es dann auch, dem investitionswilligen Mediziner zu einem passenden Grundstück zu verhelfen. „Damals gab es keine entsprechenden Grundstücke in Koslar. Ich habe das dann in den Bauausschuss gebracht“, erläutert Braun weiter. Das Grundstück wurde schließlich am Ortseingang, gleich neben der Bürgerhalle gefunden. „Wir haben dieses exzellente Grundstück von der Stadt Jülich kaufen können, weil die Idee dort frühzeitig erkannt worden ist“, lobt Yihune ausdrücklich.

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Die bisher dort aufgestellten „Jugend-Container“ und auch eine Reihe großer Bäume mussten dem Projekt weichen. Seit Juni wird dort nun gebaut, im kommenden April soll das neue Gesundheitszentrum seinen Betrieb aufnehmen können.

Medizin der Zukunft 

Zum Besichtigungstermin vor Ort ist auch Bürgermeister Axel Fuchs erschienen und machte sich gemeinsam mit dem Bauherren und seinen Mitarbeiterinnen ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten. „Wir sehen, dass das im Moment viel schneller geht als geplant“, die Freude ist Dr. Yihune doch deutlich anzumerken. Die Bürgermeister weiter: „Wir sind alle froh, dass wir so ein Zentrum hier in Koslar bekommen werden.“ Fuchs betont, dass hier Medizin der Zukunft betrieben werde, die später irgendwann überall der Normalfall sein werde. Und damit trifft er sozusagen den Nagel auf den vielzitierten Kopf: Der Neubau soll als „Portalpraxis“ ein neuartiges Konzept ambulanter Versorgung umsetzen. Patienten sollen einen Anlaufpunkt erhalten, von dem aus sie an entsprechende Spezialisten verwiesen werden können. Gleichzeitig sollen möglichst umfangreiche therapeutische und diagnostische Optionen schon im Gesundheitszentrum angeboten werden können. So sollen etwa Allgemeinmedizin, Internistik, Notfallmedizin und Chirurgie in Koslar vorgehalten werden. Auch der Weg zum Technischen Hilfswerk THW und der freiwilligen Feuerwehr ist nicht weit. Deren Standorte liegen auf der anderen Straßenseite des künftigen Zentrums, stellt Bürgermeister Fuchs fest und freut sich, dass auf diese Weise hier gerade ein „richtiges Rettungszentrum, Medizin-Rettungsdienstzentrum Koslar könnte man sagen“ entsteht.

Spätestens wenn das geplante, neuartige Gesundheitszentrum eröffnet wird, soll auch der Mitarbeiterinnenstamm weiterwachsen. Denn neben Gabriel Yihune ist bereits jetzt ein zweiter Mediziner in der bestehenden Praxis tätig. Mit dem Umzug soll weitere Unterstützung hinzukommen: Noch in diesem Jahr will Yihune einen weiteren sogenannten „Kassensitz“ erwerben, um einen neuen Mediziner einstellen zu können.


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