Es gäbe nur wenige Musikwerke, die von der Uraufführung an eine so erfolgreiche und international weite Verbreitung gefunden haben wie Joseph Haydns 1799 uraufgeführtes Oratorium „Die Schöpfung“, schreibt die Erwachsenenbildung in der Veranstaltungsankündigung. Die bis heute ungebrochene Beliebtheit des Werks zeige darüber hinaus, dass Haydn offensichtlich einen Ton getroffen hat, den die Menschen zu allen Zeiten verstanden haben. Auch wenn man an die biblische Schöpfungsgeschichte bereits in der damaligen Zeit der Aufklärung nicht mehr vorbehaltlos glaubte.
Es sind mehrere Aspekte, die den Erfolg der „Schöpfung“ mit ihrer Textcollage aus der Genesis, dem Buch der Psalmen und John Miltons Schöpfungs-Epos „Paradise Lost“ (Das verlorene Paradies) verstehen lassen.
Haydn komponierte das Werk 1796 bis 1798 in denkbar unruhigen, von den Revolutionswirren und den Kriegszügen Napoleons erschütterten Zeiten. Das Werk wurde als Appell verstanden, die Welt und die Natur in ihrer Schönheit zu begreifen und zu bewahren. Damit verbunden ist das von der Aufklärung geprägte Verständnis des Menschen als Teil der Natur, womit dem Menschen eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Welt zukommt. Zugleich festigt Haydn den Glauben an Gott in einer Zeit der Säkularisation, in der die Religion stark an Bedeutung verlor, was im Laufe der folgenden Jahrzehnte zu einflussreichen atheistischen Bewegungen um Feuerbach & Co. führte. Nicht zuletzt lebt das Werk von Haydns Wundern der Vertonung mit ihren prächtigen, von Händel beeinflussten Chören und den lautmalerischen Delikatessen vom „Chaos“ über die Tiere bis zum liebenden Menschen
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 19. Januar, von 17 bis ungefähr 18.30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße 30, in Jülich statt. Zeitgleich ist auch eine Online-Teilnahme möglich. Weil es sich um eine Auftaktveranstaltung zur Reihe „Natur und Mensch“ handelt, ist die Teilnahme gebührenfrei. Anmeldungen nimmt die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich unter 02461 9966 0 beziehungsweise. [email protected] entgegen. Hier sollte auch mitgeteilt werden, ob man vor Ort oder virtuell teilnehmen möchte. Digitale Teilnehmende erhalten rechtzeitig den Link.