Im Kreis Düren sind vier weitere Fälle des mutierten Coronavirus B.1.1.7 nachgewiesen worden. Sie stehen im Zusammenhang mit dem ersten Fall, der am vergangenen Wochenende bestätigt worden war.
Bei den fünf Personen handelt es sich um zwei Bewohnerinnen, zwei Beschäftigte und eine Besucherin der Stadt Dürener Wohn- und Pflegeeinrichtung Haus St. Anna. Leider ist eine der Bewohnerinnen (95) am vergangenen Wochenende verstorben.
Zudem sind seit gestern im Kreis Düren drei weitere Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, gestorben. „Wir drücken den Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.
Als sofortige Reaktion auf die Fälle wurde das schon bestehende Besuchsverbot durch eine sogenannte Pendel-Quarantäne aller Beschäftigten ergänzt. Die Mitarbeiter dürfen ihre Wohnung oder ihr Haus nur für den Weg zur Arbeit verlassen und ansonsten keinerlei Kontakte außerhalb ihres Hausstandes haben. „Kontakte innerhalb der Wohnung müssen auf ein absolutes Minimum reduziert werden“, sagte der Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, Dr. Norbert Schnitzler. Zudem gilt: Alle Menschen, mit denen die Beschäftigten zusammen leben, müssen ebenfalls in Quarantäne und können diese erst verlassen, wenn der Mitarbeiter der Einrichtung ein negatives Testergebnis vorweisen kann. Diese Maßnahmen sind für knapp 100 Beschäftigte und deren Familien absolut bindend. Innerhalb der Einrichtung galten auch bisher schon strikte Vorsichtsmaßnahmen.
„Bereits seit Ende Oktober 2020 wurden zusätzlich zu allen anderen bereits bestehenden Hygienemaßnahmen täglich bei allen Mitarbeitern, Besuchern und Therapeuten PoC-Schnelltests durchgeführt“, sagte der Leiter von Haus St. Anna, Frank Leßenich. Der jetzige Ausbruch zeige leider wieder deutlich, wie heimtückisch dieses Virus sei.
Außerdem werden sämtliche Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung heute auf das Coronavirus getestet. Bei einem positiven Ergebnis wird auch auf die englische Mutante untersucht. „Diese Fälle zeigen, dass es nun für uns alle nochmals wichtiger ist, alle Abstandsregeln und Hygiene-Maßnahmen ohne Einschränkung einzuhalten“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. Nur so könne verhindert werden, dass sich die mutierte Form und das Virus überhaupt weiter ausbreiten. „Bitte halten Sie sich an die Maßgaben“, appellierte der Landrat erneut an die Menschen.
Der Kreis Düren und die betroffene Senioreneinrichtung versichern, dass alle Maßnahmen ergriffen werden, um die Menschen innerhalb und außerhalb des Hauses zu schützen. „Das war und ist immer unser oberstes Ziel“, unterstrich Landrat Wolfgang Spelthahn.
Die 403 Infizierten verteilen sich wie folgt auf das Kreisgebiet:
- Aldenhoven: 28 (Gesamtzahl aller jemals positiv Getesteten je Ort: 566)
- Düren: 164 (3208)
- Heimbach: 11 (112)
- Hürtgenwald: 14 (298)
- Inden: 11 (148)
- Jülich: 39 (886)
- Kreuzau: 21 (437)
- Langerwehe: 15 (296)
- Linnich: 11 (326)
- Merzenich: 6 (345)
- Nideggen: 30 (362)
- Niederzier: 24 (484)
- Nörvenich: 7 (276)
- Titz: 11 (189)
- Vettweiß: 11 (248)
Die Anzahl der Todesopfer beträgt 204.
Die zuletzt gemeldete 7-Tagesinzidenz des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales lautet: 101,3. Die Werte aller Kreise gibt es tagesaktuell (Datenstand vom Vortag) auf: https://www.mags.nrw/coronavirus-fallzahlen-nrw