Die grüne Lunge Barmens – also das Waldstück, welches sich durch das Dorf zieht – ist momentan ein Naturschutzgebiet. In dem Vorentwurf eines neuen Landschaftsplans „Rur- und Indeaue“ wird dieser Wald zu einem Landschaftschutzgebiet erklärt. Eine Gruppe von Barmenern will den Wald allerdings weiterhin als Naturschutzgebiet erhalten, um eine Veränderung des Baumbestandes durch beispielsweise Fällarbeiten zu verhindern. Diese haben sich in der BI „Naturschutzgebiet“ Barmen zusammengeschlossen.
Um dem Begehren Ausdruck zu verleihen, sind Unterschriften gesammelt worden. Bisher sind gut 400 Unterschriften für den Erhalt des Naturschutzgebietes zusammen gekommen. „Es ist überwältigend für uns, welche Wellen das geschlagen hat. Wir werden unser Ziel erreichen und wir werden danach weitere Projekte fördern“, sagte Hilde Zeidler-Deters, die die Aktionen für den Erhalt der grünen Lunge Barmens mitbegründet hat.
Um sich über den Landschaftsplan und die Möglichkeiten des Erhalts des Naturschutzgebiets zu informieren hat die Bürgerinitiative eine Informationsveranstaltung initiiert, bei der auch Lothar Gerhards, der bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Düren tätig ist, für Fragen zur Verfügung stand. „Der Landschaftsplan wird jetzt nochmal überarbeitet. Nichts ist in eine Form gegossen. Bedenken und Anregungen seitens der Bevölkerung werden geprüft“, sicherte er den Barmenern zu, die sich auf dem Außengelände an der Alten Schule versammelt hatten und gab den Grund für die Überarbeitung des Plans bekannt: „Der alte Plan ist jetzt 50 Jahre alt und die Situation ist mittlerweile völlig anders geworden.“ Beispielsweise sei der Vorentwurf um den Bereich der neuen Inde erweitert worden, sodass auch dieser Bereich nun geschützt werden könne.
Darüber hinaus begründete Gehards, warum der Wald im Vorentwurf des Landschaftsplans als Landschaftsschutzgebiet ausgezeichnet wurde. Ein Naturschutzgebiet beinhalte seltene Biotope, Pflanzen und Tiere. Ein Landschaftsschutzgebiet diene der Erholung und sei wichtig für das Landschaftsbild. „Der Hauptbestand im Wald besteht aus Berg-Ahorn und Pappeln, die hier nicht hingehören. 50 Jahre ist der Wald nicht entwickelt worden. Das ist die Voraussetzung, um das Gebiet als Naturschutzgebiet zu halten.“ Man werde nun die Möglichkeiten prüfen, ob das Naturschutzgebiet durch die Entwicklung des Waldes erhalten werden könne. Sei dies nicht der Fall, sei das Potential für ein Naturschutzgebiet eventuell nicht vorhanden. Nichtsdestoweniger sei der Wald für die „Erholung ein wahnsinnig wichtiges Gebiet.“
Die Einwände der Bürger werden geprüft und anschließend in geraumer Zeit dem Kreistag vorgelegt, der über diese entscheiden wird. Laut Gerhards macht der Kreis Düren dem Bürgern das Angebot, Einwände noch einzubringen, auch wenn das offizielle Verfahren bereits abgeschlossen ist. Eine Offenlegung des Landschaftsplans ist im Frühjahr des nächsten Jahres zu erwarten. Auch während dieser Offenlage können die Bürger wieder ihre Bedürfnisse äußern.