„Wir haben uns total gefreut, die Kinder wiederzusehen“, sagt die Einrichtungsleitung der katholischen Kindertageseinrichtung „Auf der Bastion“ und „St. Franz von Sales“, Sandra Caspers. Denn viele Kinder waren seit der Schließung Mitte Dezember bis zum vergangenen Montag, 22. Februar, nicht mehr in der Kita. In dieser Zeit fand nur die sogenannte Notbetreuung statt. Caspers weiter: „Es war, als wären die Kinder nie weg gewesen. Aber manche Kinder haben schon einen großen Sprung gemacht.“ Denn in diesem jungen Alter seien zwei Monate viel Zeit, die sich durch Wachstumsschübe oder durch die Entwicklung des Kindes bemerkbar machen. Die Einrichtungen gehören dem Träger Profinos an und wie in allen Kitas wird auch jetzt hier wieder mit Klötzchen gebaut, gepuzzelt und damit schlicht wieder gemeinsam gespielt und die Welt entdeckt.
Vor der Öffnung mussten Maßnahmen ergriffen werden, um einer Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. So werden die Kinder aktuell nur in „festen Settings“ betreut. Das heißt, dass sich die sechs Gruppen in der Kita nicht miteinander mischen dürfen. Das gilt auch für den Außenbereich der Kita, der als Spielplatz dient. Deswegen werden die Nutzungszeiten am Morgen abgesprochen und die Umgebung wird für Sparziergänge mit den Kindern genutzt.
Außerdem waschen sich alle bei Ankunft und immer wieder zwischendurch die Hände. Kontaktflächen wie Tische, Türklinken und Spielzeug werden regelmäßig desinfiziert. Außerdem wird mit sogenannten Alltagshelfern jeden Tag in der letzten Öffnungsstunde die komplette Einrichtung desinfiziert. Hierdurch hat sich die Öffnungszeit um eine Stunde verkürzt.
Die Isolierung der Gruppen voneinander wirkt sich auch auf den Betrieb der Kita aus. Denn Kinder, die etwas früher als die anderen Kinder gebracht oder etwas später abgeholt werden, konnten früher beispielsweise von den Erzieherinnen gemeinsam betreut werden. Das geht jetzt nicht mehr. Deswegen hat sich der personelle Aufwand erhöht. Außerdem „fehlen die Synergieeffekte“ zwischen den Gruppen, sagte Stephanie Wentz, die pädagogische Fachbetreuung der Kreismäuse AöR des Kreises Düren. Trotzdem hat diese Maßnahme einen Sinn: Sollte in einer Gruppe ein Corona-Fall auftreten, ist nicht sofort die komplette Kita betroffen.
Um darum geht es auch: Kinder wieder in den Kitas betreuen, weil das Spielen in der Gruppe für die Kleinen wichtig ist und auch weil die Eltern entlastet werden und dabei den Infektionsschutz so weit wie es möglich ist gewährleisten. Sollte die Infektionszahlen einen bestimmten Punkt überschreiten, könne von Gesundheitsamt auch wieder die Notbetreuung ausgerufen werden. „Wir hoffen auf allen Ebenen, dass das nicht passiert. Die Betreuung in der Kita ist ein kostbares Gut“, sagt Wentz.
Ein weiteres Klötzchen, um eine möglichst gute Mauer für den Infektionsschutz zu bauen, sind Reihentestungen. Diese werden im Kreis Düren nun im größeren Stil eingeführt. Hierbei werden bei dem Personal und, sofern das Einverständnis der Eltern vorliegt, auch bei den Kindern Corona-Schnelltests durchgeführt, um Infektionsherde schnell eingrenzen und isolieren zu können.