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Liebes Kino – ich hab´ Dich zum Fressen gern

Der Dezember gilt wohl mit den Weihnachtsessen und dem Sylvester-Menü als der kalorienreichste Monat des Jahres. Das Thema Menü ist also sehr passend für diesen HERZOG. Bei manchen Filmen, die sich dem Essen widmen, kann Euch allerdings auch der Appetit vergehen.

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Peer Kling. Foto: Gisa Stein
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Das große Fressen“ kam 1973 in die Kinos. Ich stand ein Jahr vor dem Abi. Meine Mitschüler, ich brauch´ nicht gendern, denn ich hatte keine Mitschülerinnen, gaben damit an, diesen Ekel gesehen zu haben. Ich sah ihn erst sehr viel später im Fernsehen und stufte ihn eher als geschmacklos ein. Mit diesem als Satire ausgewiesenen Film wurde der Regisseur Marco Ferreri (1928 – 1997) einem breiten Publikum bekannt. Marcello Mastroianni, Ugo Tognazzi, Michel Piccoli, Philippe Noiret spielen vier Freunde um die 50. In ihren Rollen werden die tatsächlichen Vornamen der Darsteller verwendet. Sie treffen sich an einem Wochenende, um sich übermäßigem Essen und sexuellen Ausschweifungen hinzugeben. Ferreri liebte die Provokation. In einem weiteren „Fressfilm“ „Carne – das Fleisch“ verspeist ein Mann seine Geliebte.

Dann doch lieber „Chocolat“ aus dem Jahr 2000, nach dem Roman von Joanne Harris. Das „Märchen für Erwachsene“ als Appell zur Toleranz in der Regie von Lasse Hallström mit Juliette Binoche in der Hauptrolle ist ein romantischer Leckerbissen.

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Soylent Green“, als Kunstwort eine Kombination aus Soy (Soja) und Lent(il) (Linse), ist eine Art Trockenfutter für Menschen in dem gleichnamigen Science Fiction Film von Richard Fleischer (Der Name ist Programm?), auch aus dem Jahre 1973. Er ist nicht appetitanregend, hat mich aber in meiner Studentenzeit gepackt. In diesem Zukunftsszenario spielt Charlton Heston einen New Yorker Polizisten im Jahr 2022, der einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur kommt. Die Zukunft ist also jetzt.

Hätte ich noch meine Studi-O-Film-Reihe, „Fahrradkette“ ich Freude daran, einige Appetit-Anreger oder -Abschrecker zu präsentieren, aber das Capitol ist längst Geschichte. Damals kam fast jeden Mittwoch der „Popkorn-Fresser“, so nannten wir ihn heimlich, wenn er unheimlich laut die größte verfügbare Einheit weggeknuspert hat, schrapp, schrapp, schrapp, die Geruchsnote nicht zu vergessen. Aber ohne das Angebot von Essen & Trinken, konnten und können sich viele Kinos nicht halten.

Kochen wie im Kino“ (1992) ist ein wunderbares Buch von Berndt Schulz mit Bildern, Dialogen und 130 Originalrezepten zum Nachkochen aus beliebten Filmen. Darunter findet sich auch das Geheimrezept „Schuhsohle“, die Charlie Chaplin als Variante des Hungertuchs mit vollendeten Tischmanieren in „Goldrausch“ verzehrt. Das soziale Engagement des Ausnahmekünstlers interpretierte die USA während der McCarthy-Ära als Nähe zum Kommunismus und verweigerten ihm nach einem Auslandsaufenthalt 1952 die Rückkehr in die USA.

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Peer Kling
Peer Kling, typisches "KFA-Kind", nicht aus der Retorte, aber in der zweiten Volksschulklasse nach Jülich zugezogen, weil der Vater die Stelle als der erste Öffentlichkeitsarbeiter "auf dem Atom" bekam. Peer interessiert sich für fast alles, insbesondere für Kunst, Kino, Katzen, Küche, Komik, Chemie, Chor und Theater. Jährlich eine kleine Urlaubsreise mit M & M, mit Motorrad und Martin.

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