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Damit uns was blüht

Im September geht es im HERZOG um Belag und Beläge ganz unterschiedlicher Art. Die können auch schon mal jenen, im Vorgarten betreffen.

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Ein abendlicher Spaziergang durchs Dorf: Überall duftet, blüht und summt es, Schmetterlinge gaukeln über bunten Blütenmeeren – ein Vorgarten ist schöner als der andere. Ach nein, das war vielleicht einmal. Die Realität sieht anders aus. Bunt blühende Beete vor den Häusern besitzen inzwischen schon beinahe Seltenheitswert. Kies, Schotter, kleine Steinchen, meist in grau, dominieren.

So auch an diesem Abend. Letzte Woche noch blühten in dem sorgsam gehegten und gepflegten Garten Hortensienbüsche mit allerlei Stauden und Sommerblumen um die Wette. Inzwischen – das Haus scheint den Besitzer gewechselt zu haben – ist die Fassade plötzlich dunkelgrau. Statt der Blütenpracht ragen zwei sogenannte Formgehölze aus dem abgeräumten Beet, und zwei gigantische Säcke voller grauer Schottersteine warten darauf, verteilt zu werden. Warum? Hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass Wildbienen vom Aussterben bedroht sind? Dass Honigbienen lebenswichtig für uns Menschen und dringend auf blühende Vielfalt angewiesen sind? Dass das Artensterben mit galoppierender Geschwindigkeit voranschreitet?

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Schottergärten leisten jedenfalls ihren Beitrag dazu, dass Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten immer weniger Nahrung finden. Und so ganz nebenbei helfen die steinigen „Garten“landschaften auch noch dabei, dem Klima ordentlich weiter einzuheizen. Wo keine Pflanze wächst, kann ihr Grün auch nicht dazu beitragen, die Luft des Nachts abzukühlen. Im Gegenteil: Die Steine speichern die Wärme und strahlen sie auch nachts an ihre Umgebung ab. Weder Stickstoff noch Staub werden von Pflanzen aus der Luft gefiltert, und Tiere verirren sich auch nicht mehr in eine solche Wüste. Ach ja, der immer häufiger einsetzende Starkregen (dem Klimawandel, siehe oben, sei Dank) kann auf einer derart versiegelten Fläche auch nicht mehr versickern, sondern läuft stattdessen in Keller und Kanalisation.

Gründe genug, um dem Wildwuchs der Steinwüsten Einhalt zu gebieten. Helfen könnten dort vielleicht gesetzliche Vorgaben. Freiwillig entfernt wohl kaum ein Häuslebauer die – auch noch kostenintensiven – Steine aus dem, was einmal ein Vorgarten war. Und wer es doch tun möchte: Tipps dazu, wie aus einer grauen Wüste wieder eine blühende Oase werden kann, bietet unter anderem der NABU:


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