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Fünfzig

Was ich noch sagen wollte...

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Kolumne | Foto: HZG
Kolumne | Foto: HZG
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Manchmal ist da ja so eine Sache mit der 50. Also mit der Zahl an sich und ihrer Bedeutung. So für sich betrachtet ist sie ja eine runde Sache, wenn auch das L als römische Schriftzahl 50
lediglich aus zwei Strichen besteht. Wer 50 Jahre verheiratet ist, feiert Goldene Hochzeit, wer 50 Jahre alt wird, leert zum runden Jubiläum an der Grenze vom Jungsein zum Altwerden schon mal vor Freude oder Trauer die allmählich wachsenden Tränensäcke. 50 Jahre bieten reichlich Lebensgeschichte(n) für jeden einzelnen Menschen, global betrachtet nur ein Wimpernschlag der historischen Zeit-Etappe. Apropos Etappe: 50 Kilometer zu Fuß sind eine weite Strecke, 50 Kilometer verschwindend gering für einen Flug zum Mond. 50 Prozent Schlussverkauf-Rabatt machen jede Anschaffung zum Schnäppchen, ein verlorener 50-Euro-Schein schmerzt deutlich. Die Bahncard50 verspricht vergünstigtes Reisen und 50 km/h sind die Geschwindigkeit, mit der sich Pkw höchstens durch Ortschaften bewegen dürfen. 50 Punkte gibt es beim Dart-Sport für das Treffen des Bulls Eye – das höchste Doppelfeld im Zentrum der runden Scheibe. Meist ist die Zahl 50 jedoch nicht das Doppelte, sondern eher die Hälfte von Irgendwas. Wenn also etwas „fifty-fifty“ ausgeht, ist das Ganze halbiert – die erwartete Chance oder der erzielte Gewinn. Doch nicht alles, was sich halbiert, wird weniger.
Geteilte Freude ist unbestritten doppelte Freude und Bakterien vermehren sich in rasender Geschwindigkeit, indem sie sich immer wieder exakt halbieren. 50 Gramm Gold füllen zwar einen ziemlich großen hohlen Zahn, lassen den Geldbeutel aber enorm schrumpfen – 50 Gramm Watte lassen dagegen jeden Verbandskasten überquellen und schlagen mit knapp 50 Cent verschwindend gering zu (Haushalts-)Buche. Mit einer 50-Cent-Münze lässt sich ein Einkaufswagen mieten, eine öffentliche Toilettentür öffnen und als Künstlername schaffte sie es gar in die Musikcharts. Wer nicht ganz echt ist, ist sprichwörtlich ein „falscher Fuffziger“. Die Formulierung entstand, nachdem sich 50-Cent-Münzen einst als leicht fälschbare Münze erwiesen haben.
Allerdings kann sich reich schätzen, wer eine von insgesamt sieben weltweit versehentlich in Umlauf gebrachten 50-Pfennig-Münzen aus dem Jahr 1949 mit einer falschen Prägung seinen
Besitz nennen kann. Jede dieser Münzen bringt heute das rund Tausendfache seines einstigen Wertes ein. Apropos tausendfach – es geht noch schneller: Rund tausend mal tausend Byte, also ein Megabyte, ist die Datenspeichereinheit, die – abermals vertausendfacht zu einem Gigabyte – heute die Kapazität gängiger Speichermedien beschreibt. Einst noch mit rund 50 mühsam zusammengesparten 50-DM-Scheinen bezahlt, fasste meine allererste Digitalkamera klobige Speicherkarten von 16 MB. Die digitale Anzeige der bei kleinster Auflösung noch möglichen Aufnahmen war dreistellig. Ich hatte reichlich zu tun, bevor die Kamera rückwärts zählend „Karte voll“ meldete. Nur wenig später machte diese Anzeige keinen Sinn mehr: Selbst nach monatelangen und tausenden Aufnahmen prangte dort immer noch eine „999“, denn die Kapazität der Speicherkarten wuchs und wuchs und selbst 50-fache Vergrößerungen gegenüber der einstigen Ursprungskarte sind heute schnell gefüllt, wenn ein einziges Foto die Datenmenge „frisst“ wie einst das ganze Speichermedium… Apropos Medium: Der HERZOG erscheint zum 50. Mal und spuckt Kultur in Bild und Wort aus – als Ergebnis unbezahlbaren Engagements in Gold nicht aufzuwiegen…

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Gisa Stein
Aus dem Herzen der Lutherstadt Wittenberg in die Herzogstadt gekommen und angekommen: "Wenn ich erlebe, dass Menschen weite Wege gehen, gar von anderen Kontinenten anreisen, um die Jülicher Zitadelle zu besichtigen, entwickle selbst ich als "Immi" eine gewissen Stolz..."

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