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Kalt, aber beschützt

Bei den aktuellen Wetterlage schützt sich jeder mit Heizung, Mütze und dicker Winterjacke vor der Kälte. Menschen ohne festen Wohnsitz sind dann auf warme Plätze angewiesen, wo sie sich aufwärmen können. Das Café Gemeinsam hilft kannenweise mit heißem Kaffee und warmer Bekleidung.

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Emily Willkomm-Laufs und der ehrenamtliche Helfer Martin Götzen im Café Gemeinsam. Foto: Mira Otto
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Bei Minusgraden klopft jemand an die Glastüre. Eine dampfende heiße Tasse Kaffee wird herausgereicht. Der Gast des Café Gemeinsam muss sich mindestens 50 Meter entfernen, bevor der erste Schluck des Gebräus genommen werden darf. Eine Maßnahme und Vorschrift, die eine Verbreitung des Coronavirus eindämmen soll. Auf dem Weg werden an der Tasse schonmal die Finger aufgewärmt. Hinein in das Café darf aktuell niemand. Über einen Seiteneingang lässt man die Besucher kurz auf Toilette gehen.

„Man merkt schon, dass den Leuten kalt ist. Besonders gestern, als als die Temperaturen noch niedriger waren“, sagt Emily Willkomm-Laufs, die Leitung des Café Gemeinsam. Was in so manch anderer Stadt ein Problem ist, gibt es in Jülich allerdings nicht. Jeder Obdachlose kann in der Obdachlosenunterkunft bei der Feuerwache Jülich übernachten. Draußen schlafen muss somit niemand und auch tagsüber ist die Einrichtung geöffnet. Nur wenn die Unterkunft gereinigt wird, müssen die Bewohner für ein paar Stunden raus. Erfroren ist somit bis jetzt noch niemand. Das sieht in anderen Städten anders aus.

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Frank heißt der Mann der für den Kaffee gefragt hat und bringt die leere Tasse wieder zurück. Er ist zur Zeit obdachlos. In anderthalb Wochen habe er allerdings eine Wohnung, freut er sich. „Brauchst du noch irgendwas?“, fragt Willkomm-Laufs im Hinblick auf den baldigen Einzug. Zwei Tassen wären schön. Eine für ihn und eine für seinen Mitbewohner.

Das Café gemeinsam ist ein offener Treffpunkt für Menschen mit geringem Einkommen. Bei Normalbetrieb werden hier Menschen mit Mahlzeiten und dem Nötigsten an Kleidung versorgt. Auch duschen oder Wäsche waschen kann man im Café, wenn nicht gerade Lockdown ist. Während die Tür für Besucher verschlossen bleibt, werden durch die Türe warme Getränke sowie Kleidung oder andere Gegenstände, die die Besucher brauchen, durch die Türe nach draußen gereicht.

Aktuell fehlt es in dem Café an Handschuhen, Mützen und Rucksäcken. Auch eine Nähmaschine und Knöpfe können im Café abgegeben werden, so dass kleine Beschädigungen an den gespendeten Kleidern vor der Ausgabe wieder repariert werden können. Das Café ist dienstags, mittwochs, und donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet. Vorab wird um einen Anruf unter der Telefonnummer 02461 / 805 9871 gebeten. Auch die Stadt nimmt Spenden für die Obdachlosenunterkunft an. Hier erreicht man die richtige Stelle unter der Mail-Adresse [email protected].


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